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Stomaversorgung

Geschätzt leben zwischen 100.000 und 150.000 Menschen in Deutschland mit einem Stoma, also einem künstlichen Darm- oder Blasenausgang. Dieser wird bei einer Operation durch die Haut der Bauchdecke nach außen gelegt. Gründe für die Entscheidung ein Stoma zu legen, gibt es einige: Mehr Informationen

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Alltag meistern trotz Stoma

Ist der Darm chronisch entzündet, geschädigt oder zerstört, durch Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Crohn, durch Tumore, Aussackungen oder eine Strahlentherapie kann eine Stomaanlage oft unausweichlich sein. Dabei gibt es dauerhafte und vorübergehende Stomata, die nach einer bestimmten Zeit wieder rückverlegt werden können. Außerdem wird zwischen drei Arten von Stomata unterschieden: Dem Colostoma (Dickdarmausgang), Ileostoma (Dünndarmausgang) und einem Stoma, über das Urin abgeleitet wird, dem Urostoma. Für Betroffene ist die Anlage des Stomas erst einmal ein Schock und sie fühlen sich, als würde ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen. Die Sorge, dass sich das Leben von Grund auf ändert, macht sich breit. Selbstverständlich ändert ein künstlicher Darmausgang (oder auch ein künstlicher Blasenausgang) zunächst einmal einiges. Mit der richtigen Stomaversorgung sind Sie als Betroffene oder Betroffener allerdings bestens geschützt und können trotz Stoma weiter voll im Leben stehen. Bei ClaraVital finden Sie zahlreiche Artikel, die Sie im Alltag unterstützen und Ihr Stoma für Sie passend versorgen.

Was ist ein Stoma und wie sieht es aus?

Der Begriff "Stoma" stammt aus dem Griechischen und steht dort für "Öffnung" oder auch "Mund". Heute beschreibt es somit eine Körperöffnung, die durch eine Operation geschaffen wird und durch die ein Stück Darm oder Harnleiter nach außen auf die Hautoberfläche geführt wird. Über diese neu geschaffene Körperöffnung wird Stuhl oder Urin ausgeleitet. Das Stoma selbst sieht der Mundschleimhaut ziemlich ähnlich. Es hat eine runde, ovale Form, kann unterschiedlich groß sein und hat eine dunkelrote Färbung. Berührungen schmerzen nicht, wie von frisch Betroffenen oft befürchtet, denn die Stomaschleimhaut selbst hat keine Nervenenden. Bei Berührungen kann sie allerdings schnell leicht bluten, was aber völlig normal und kein Grund zur Sorge ist.

Warum wird ein Stoma angelegt?

Die Entscheidung, ein Stoma anzulegen, wird in der Regel aus drei Gründen gefällt: Eine lebensbedrohliche Situation liegt vor - beispielsweise die Entfernung eines Darmkrebstumors. Liegt der Tumor ungünstig, können Ärzte gezwungen sein, den Darm an einer künstlich geschaffenen Stelle auszuleiten. Nach einer Operation soll das Infektionsrisiko vermindert bzw. ein lebensbedrohliches Risiko vermindert werden. Nach einer mehrstündigen OP müssen Wunden und Nähte in Ruhe ausheilen. Im Darmbereich kann dies oft schwer gewährleistet werden, denn wenn frische OP-Narben und Wunden mit Stuhl in Verbindung kommen, kann es schnell zu Entzündungen und Komplikationen kommen. In solchen Fällen wird der Darm über ein Stoma vor dem operierten Bereich ausgeleitet. Handelt es sich um ein vorübergehendes Stoma, wird dies nach Ausheilung der Operationsnarben und Wunden wieder zurückgelegt. Ein Stoma kann außerdem gelegt werden, um die Lebensqualität bei chronischen, entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa zu verbessern. Diese Erkrankungen äußern sich häufig in heftigen, blutigen Durchfällen. Hier kann ein Stoma für Entlastung sorgen und dazu führen, dass Betroffene wieder Alltag und Beruf ohne starke Einschränkungen meistern können.

 

 

Auswirkungen eines Stomas und Stomaversorgung

 

Mit der Anlage eines Stomas geht die Kontinenz, also die Fähigkeit, Stuhl und Urin zu kontrollieren und selbst zu steuern, wann dies abgesetzt wird, verloren. Für diese Umstände wurden spezielle Versorgungen entwickelt, mit denen Stuhl bzw. Urin aufgefangen werden kann. Die Stomaversorgung besteht aus speziellen Basisplatten, dem Hautschutz, der die Stoma-umgebende Haut vor Ausscheidungen schützt und einem Stomabeutel, der die Ausscheidungen sammelt. Es gibt je Stoma-Art unterschiedliche Beutel, also Ilesostomiebeutel, Kolostomiebeutel bzw. Colostomabeutel und Urostomabeutel. Zudem kann man sich als Stomaträger entscheiden, ob man eine einteilige Versorgung, dabei sind Basisplatte und Stomabeutel fest miteinander verbunden oder eine zweiteilige Versorgung verwenden möchte, dabei sind Basisplatte und Stomabeutel voneinander getrennt.