Brustkrebs – Vorsorge, Diagnose und Behandlung
Wie entsteht Brustkrebs? Ursache und Risikofaktoren
Die eigentliche Ursache von Brustkrebs besteht darin, dass sich das Erbgut einer einzigen Zelle verändert. Das wiederum führt dazu, dass diese Zelle ihre natürliche Teilungshemmung verliert. Sie kann sich aufgrund dessen ungehindert vermehren, bis schließlich viele Millionen Zellen eine Geschwulst bilden. Bei diesem Prozess steht das weibliche Geschlechtshormon Östrogen im Fokus, welches für das Entstehen von Brustkrebs mit verantwortlich ist. Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone, die an der Steuerung des Zyklus beteiligt sind und in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielen. Das Problem ist, dass erhöhte Östrogenwerte auch auf Tumore mit Östrogenproduktion hinweisen können. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle beim Frauenarzt unabdingbar.
Risikofaktoren für Brustkrebs
Folgende Risikofaktoren können die Krankheit zusätzlich begünstigen:
- Übergewicht und zu wenig Bewegung
- starker Alkoholkonsum
- Kinderlosigkeit oder späte Geburt des ersten Kindes
- früh einsetzende Menstruation
- spät einsetzende Menopause
- familiäre Vorbelastung
Da die Beschwerden zu Beginn einer Brustkrebserkankung eher allgemein und uncharakteristisch sind, ist Vorsicht geboten. Entscheidend ist eine frühzeitige Diagnose, um rechtzeitig die nächsten Schritte einleiten zu können.
Für weitere Informationen besuchen Sie gerne das Deutsche Krebsforschzentrum.
Wie gehe ich mit der Brustkrebs-Diagnose um?
Wenn Sie die Diagnose Brustkrebs erhalten haben, brauchen Sie mehr als zuvor seelische Unterstützung vom Partner, der Familie und/oder guten Freunden. Es ist empfehlenswert, eine vertraute Person mit zu Arztgesprächen zu nehmen und den Frauenarzt zusätzlich zum Onkologen mit in die Therapie einzubeziehen. Sie sollten sich ausführlich über die Behandlungsmethoden informieren und eigene Wünsche und Ängste deutlich machen. Eine optimale medizinische Versorgung erhöht die Chance auf eine schnelle Heilung, je früher mit der Therapie begonnen wird (bestenfalls vor der Metastasenbildung) desto besser stehen die Heilungsaussichten. Nehmen Sie sich also ausreichend Zeit um eine gute Klinik ausfindig zu machen, vorzugsweise zertifizierte Brustzentren mit entsprechenden Qualitätskriterien. Dazu gehört u.a., dass dort Jahr für Jahr eine Mindestanzahl an Brustkrebsfällen behandelt wird, das Personal auf dem aktuellen Stand ist und eine interdisziplinäre Therapie durchgeführt wird. Bevor Sie sich allerdings für eine Klinik entscheiden, sollten Sie sich auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen. Das kann z.B. in Brustzentren auch telefonisch oder per E-Mail erfolgen. Nach einer umfassenden Beratung ist es ratsam innezuhalten und sich zu fragen, ob man voll und ganz hinter den angestrebten Therapiemaßnahmen steht. Die Zeit für eine Reflexion sollte man sich auf jeden Fall nehmen.
Außerdem kann im Vorwege ein Test durchgeführt werden, der sicherstellen soll, ob eine Chemotherapie tatsächlich sinnvoll ist. Es handelt sich um den uPA/PAI/-1 Test (Femtelle), der ermittelt, wie hoch das Risiko ist, dass der Tumor Metastasen bildet und streut. Klären Sie bei Ihrer Krankenkasse, welche Kosten dafür auf Sie zukommen. In der Regel müssen Sie mit rund 200 € rechnen. Alternative Test, über die Sie sich ebenfalls von Ihrem Arzt und Ihrer Krankenkasse informieren lassen können, nennen sich „AGO“, „ASCO“ oder den „MammaPrint-Test“.
Zusätzlich müssen Sie für sich klären, ob Sie eine brusterhaltende OP durchführen lassen möchten oder ob Sie sich aus Sicherheitsgründen lieber für eine Brustamputation entscheiden möchten. In der Onlinebroschüre “ Brustamputation-Wie geht es weiter?“ können Sie sich ausführlich über die Thematik informieren. Sie kann unter www.frauenselbsthilfe.de/infomaterial heruntergeladen werden. Zusätzlich ist eine telefonische Beratung beim Verein „Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. „unter der Telefonnummer (0228) 33889400 möglich.
In jedem Fall gilt es sicherzugehen, dass der Tumor komplett entfernt wird. Bei einer Brustamputation besteht die Möglichkeit auch unmittelbar nach dem Eingriff die Brust wieder aufbauen zu lassen. Auch hier sollten Sie sich an zertifizierte Brustzentren wenden, die Sie z.B. unter Krebshilfe finden.
Empfehlungen für die Zeit nach einer Brust-OP – Welche Schritte sind ratsam?
Besonders nach einer Therapie ist es wichtig für Stabilität und Orientierung zu sorgen. Sie müssen lernen, die Situation so anzunehmen, wie sie ist. Gerade in der Anfangszeit sollten Sie verständnisvoll und geduldig mit sich sein und auch die negativen Gefühle zulassen. Das ist normal und hilft Ihnen dabei, wieder langsam ins Gleichgewicht zu kommen. Natürlich müssen Sie diese schwere Phase nicht alleine durchstehen. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen gut tun und teilen Sie Ihre Wünsche und Bedürfnisse mit. Zusätzlich können Sie sich professionelle Hilfe holen. Entweder Sie kontaktieren einen Psychotherapeuten, suchen Selbsthilfegruppen auf oder Sie richten sich an ambulante Beratungsstellen für Krebskranke. Sie können von den Erfahrungen anderer Patienten profitieren, sich gegenseitig stärken und Tipps für den Alltag geben. Durch die professionelle Hilfe und/oder die Gespräche mit anderen Betroffenen wird Ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein wieder steigen, da Sie unter Gleichgesinnten sind und ernst genommen werden. Auf der Homepage Krebs-Forum können Sie sich auch in Foren unter Gleichgesinnten über Ihre Brustkrebserkrankung austauschen. Wenn Sie sich zum Beispiel für eine Brustamputation entschieden haben, gibt es hier die Möglichkeit Erfahrungswerte auszutauschen und evtl. über eine Brustprothese nachzudenken. Auch bei ClaraVital können Sie sich umfassend zum Thema Prothesen beraten lassen.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit eine Anschlussheilbehandlung durchzuführen, die bereits von der jeweiligen Klinik aus beantragt werden muss. Diese Maßnahme ist aus ärztlicher Sicht sehr empfehlenswert. Parallel sollten sie für ausreichende Bewegungsphasen sorgen, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Dadurch wird Ihre Leistungsfähigkeit gesteigert und das Zutrauen in den eigenen Körper und das Immunsystem gestärkt. Sie beginnen i.d.R. zwei Wochen nach dem operativen Eingriff zunächst mit einer Physiotherapie. Nach 4-6 Wochen können Sie dann mit Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Aqua-Aerobic starten. Langfristig ist eine Mischung aus Ausdauer- und Kraftsport empfehlenswert.
Um den Körper optimal auf die Brustkrebstherapie vorzubereiten kann es Sinn ergeben, bereits im Vorwege mit einer Immuntherapie, z.B. einer Tumorimpfung, zu beginnen. Die Impfung wird mit körpereigenen Krebszellen aus Krebsgewebe durchgeführt. Auch eine entsprechende Ernährungsumstellung wird regelmäßig, u.a. unter Biokrebs empfohlen. Weitere Informationen zum Themenbereich Brustkrebs & Breastcare finden Sie in unserem Breastcare-Magazin.