Alternative Wohnformen für Senioren
Die Menschen werden immer älter und genießen dank des medizinischen Fortschritts dabei eine höhere Lebensqualität. Wenn im Laufe des Älterwerdens Alltagsaufgaben schwieriger werden, macht man sich Gedanken, wie es weitergehen kann und wie man im Alter leben möchte. Neben der Möglichkeit, sich das eigene Zuhause barrierefrei umzubauen, werden auch „Alternative Wohnformen“ immer beliebter. Der Großteil der Senioren wünscht sich selbstbestimmt zu altern.
Ihnen ist es wichtig, die letzte Etappe des Lebens zufrieden, glücklich und gesund zu gehen. Entscheidende Einflussfaktoren für Lebensqualität sind neben dem Wohnumfeld auch soziale Kontakte, und individuelle Lebensbedingungen. Können ältere Menschen diese Komponenten positiv gestalten, so wirkt sich dies direkt auf das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Lebensqualität aus.
Genau aus diesem Grund werden immer mehr alternative Wohnformen gegründet. Es gibt zahlreiche Optionen für Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen. Egal, welches Lebensmodell Sie präferieren, die Angebote reichen von generationsübergreifendem Wohnen über Senioren-WGs bis hin zu Hausgemeinschaften mit Serviceleistungen. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die einzelnen Optionen und informieren Sie zu den Vorteilen der jeweiligen Wohnform.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt verschiedene alternative Wohnformen, wobei zwischen individuellem Wohnen, gemeinschaftlichem Wohnen und institutionellem Wohnen unterschieden wird.
- Die meisten Wohnmodelle im Alter bieten einen barrierefreien Wohnraum.
- Darüber hinaus gibt es in der Regel auch Zugang zu medizinischen und pflegerischen sowie hauswirtschaftlichen Dienstleistungen.
- Teilweise können alternative Wohnformen für Senioren auch über die Pflegekasse finanziert werden.
- Sollten keine alternativen Wohnformen in der Nähe verfügbar sein, ist es auch möglich, selbst zum Gründer zu werden.
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Alternative Wohnformen für ältere Menschen – individuelles Wohnen mit Unterstützung
Ein Großteil der hochaltrigen Menschen ist nicht so pflegebedürftig, dass ein Umzug in ein Pflegeheim notwendig wäre. Sie können weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld leben, wenn der Wohnraum an ihre Bedürfnisse angepasst wird. Körperliche und geistige Einschränkungen können jedoch eine Herausforderung darstellen. Barrierefreie Umbauten, die Einrichtung eines Notrufsystems, die Pflege durch Angehörige oder die Einbeziehung eines ambulanten Pflegedienstes ermöglichen auch bei steigendem Unterstützungsbedarf die Versorgung in den eigenen vier Wänden.
Wenn Menschen auch im Alter zu Hause wohnen wollen, dann hat das für sie viele Vorteile. Das Leben in der gewohnten Umgebung mit den routinierten Abläufen gibt Rückhalt. Zudem kann das soziale Leben aufrechterhalten werden.
Alternative Wohnformen für Menschen mit Einschränkungen – gemeinschaftliches Wohnen
Wer im Alter nicht alleine wohnen möchte und über Alternativen nachdenkt, kommt auf das Konzept des „gemeinschaftlichen Wohnens“, das immer beliebter wird, da sich gleichgesinnte im Alter zusammentun.
Senioren-Wohngemeinschaften
Der Begriff „Senioren-WG“ bezeichnet eine Wohnform, bei der mehrere ältere Menschen zusammen eine Wohnung oder ein Haus beziehen und sich Betreuungs- und Pflegeangebote teilen. Jeder Bewohner hat eigene Wohnräume, bzw. ein eigenes Zimmer zur Verfügung, in dem er seinen Interessen nachgehen oder Besuche empfangen kann. Ferner gibt es verschiedene Gemeinschaftsräume, die von allen Bewohnern genutzt werden können, in denen gekocht und gegessen wird, aber auch Aktivitäten stattfinden. Ob Betreuungs- und Pflegekräfte dauerhaft anwesend sind oder nur stundenweise gebucht werden, hängt von den einzelnen Bewohnern und ihren Bedürfnissen ab.
Senioren-Wohngemeinschaften bieten viele Vorteile. Die Kosten für Miete, Unterstützungsleistungen oder barrierefreie Umbauten sind geringer, da sie auf alle Bewohner umgelegt werden können. Der Einzelne profitiert von der Gemeinschaft und hat gleichzeitig ausreichend Privatsphäre. Somit ist man vor Isolation bewahrt, ohne auf seine Autonomie zu verzichten.
Inklusives Wohnen
Eine weitere alternative Wohnform für Menschen mit Behinderung ist das inklusive Wohnen. Dabei beziehen mehrere Personen mit kognitiven, körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen eine Wohnung oder ein Haus mit barrierefreien Zugängen, separaten Zimmern und gemeinschaftlichen Räumen. Für die Bewohner geht es darum, einerseits flexibel und individuell in den eigenen vier Wänden zu leben und andererseits dort aber auch die Option zu erhalten, rund um die Uhr Fachpersonal für die Betreuung und Pflege zu haben. Beim inklusiven Wohnen führen die Bewohner ein erfülltes Leben mit ihrer Behinderung. Denn unabhängig von Kompetenzen und Bedürfnissen ist diese Wohnform eine der besten Möglichkeiten, die Wahrung der eigenen Autonomie mit der Option des gemeinschaftlichen Zusammenlebens und der Sicherung einer professionellen Versorgung zu verbinden.
Aufgrund der sehr speziellen Anforderungen existieren auch alternative Wohnformen für Menschen mit Demenz. Das sogenannte Wohndorf für Senioren ist ein kleines Terrain mit dorfähnlicher Struktur. Die Bewohner haben in der Regel ein eigenes Zimmer in einem Haus, darüber hinaus verfügt das Wohndorf aber auch über zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Bäcker und Friseur in unmittelbarer Nähe. Weil sich diese Wohnform sehr stark an den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz orientiert, ist das oft eine sehr gute Alternative zum Pflegeheim. In einem Wohndorf für Senioren können demenzkranke Menschen glücklich altern. Diese Dörfer sind allerdings noch eher selten in Deutschland. Es existieren allerdings zahlreiche Demenz-WGs, die ebenfalls eine umfassende und sehr individuelle Betreuung für Menschen mit Demenz bieten.
Mehrgenerationen-Wohnen
Es gibt verschiedene Formen des Mehrgenerationen-Wohnens:
- So ist es möglich, dass beispielsweise Senioren das Erdgeschoss eines eigenen Hauses bewohnen und die Kinder mit den Enkeln das Dachgeschoss beziehen.
- Aber auch in einer Wohnung ist Mehrgenerationen-Wohnen möglich. Vor allem in Großstädten, wo bezahlbarer Wohnraum rar ist, vermieten Senioren einzelne Zimmer ihrer Wohnung an Studenten und leben so gemeinschaftlich zusammen. Die gegenseitige Unterstützung ist ein wichtiger Aspekt dieser Wohnform.
- Teilweise finanzieren aber auch Städte und Kommunen ganze Mehrgenerationen-Häuser. In diesen wohnen und leben Familien zusammen. Jede Familie bewohnt zwar eine eigene Wohnung, beteiligt sich aber in irgendeiner Form an der Gemeinschaft, beispielsweise beim Einkaufs- oder Reparaturdienst.
Beim Mehrgenerationen-Wohnen profitieren jüngere und ältere Menschen gleichermaßen. Denn während jüngere Mitbewohner sich an den Mietkosten beteiligen und anfallende Tätigkeiten im Haushalt oder Garten übernehmen, stellen die Senioren den Wohnraum zur Verfügung und bieten beispielsweise soziale Dienste wie Kindersitting oder Reparaturen an. Für die Mitbewohner bietet das generationenübergreifende, gemeinschaftliche Wohnen die Möglichkeit der Interaktion.
Alternative Wohnmodelle im Alter – Serviceorientiertes Wohnen in einer Institution
Manche Menschen sind aufgrund Ihrer Einschränkungen allerdings auf mehr Betreuung und Pflege angewiesen. Sie können nicht mehr alleine in den eigenen vier Wänden leben, wollen aber auch nicht gemeinschaftlich wohnen. In diesen Fällen kommen serviceorientierte Wohnformen infrage. Hier gibt es verschiedene Optionen.
Pflegeheim und Seniorenstift
Ein Pflegeheim bietet den Bewohnern in der Regel die Unterbringung in einem Zweibettzimmer. Darüber hinaus stellt diese Wohnform diverse Dienstleistungen zur Verfügung und offeriert unterschiedlichste Gemeinschaftsaktivitäten. Der Begriff „Seniorenstift“ ist gesetzlich nicht definiert, aber meist handelt es sich um ein Pflegeheim mit gehobener Ausstattung. Neben Einzelzimmern gibt es oftmals auch eine große Gartenanlage sowie ein Café.
Das Leben in einem Pflegeheim oder in einem Seniorenstift hat viele Vorteile. Denn abhängig vom Pflegegrad und dem Unterstützungsbedarf ist es möglich, in dieser Wohnform entweder weitestgehend unabhängig zu leben oder bei Verschlechterung Betreuungsdienste, Hilfsangebote oder Pflegeleistungen in Anspruch zu nehmen. Ein erneuter Umzug im Alter ist somit nicht notwendig und die Senioren können im gewohnten Umfeld bleiben.
Altersgerechtes Wohnen
"Altersgerechtes Wohnen“ bedeutet nicht automatisch „barrierefreies Wohnen“ für Senioren. Auch die Begriffe „barrierereduziert“, „schwellenarm“ oder „barrierearm“ sind nicht gleichzusetzen mit „barrierefrei“ oder „rollstuhlgerecht“. Vielmehr handelt es sich bloß um Adjektive, deren Bedeutung nicht gesetzlich definiert ist. Eine „altersgerechte Wohnung“ oder ein „barrierereduziertes Haus“ kann einen Aufzug und eine bodengleiche Dusche haben, zwingend vorgeschrieben sind aber keine bestimmten Ausstattungsmerkmale.
Ratgeber: Leistungen der Pflegeversicherung
Erfahren Sie mehr über die Pflegeleistungen, die von der Pflegeversicherung für Menschen mit Pflegebedarf und deren Pflegende zur Verfügung gestellt werden.
Wie können Sie die beste Entscheidung treffen?
Je früher Sie sich mit der Frage beschäftigen, wie Sie im Alter leben möchten, umso besser ist es. Sie haben dann ausreichend Zeit, die richtigen Schritte in die Wege zu leiten und gezielt die beste Option für sich im Alter zu wählen. Informieren Sie sich deshalb über alternative Wohnformen im Alter. Einige Mehrgenerationen-Häuser, Senioren-WGs oder Wohndörfer haben einen „Tag der offenen Tür“. Dort können Sie bei einem Besuch erste Eindrücke sammeln und so die Vor- und Nachteile für sich festhalten.
Außerdem sollten Sie sich darüber klar werden, welche Bedürfnisse Sie im Alter haben. Steht für Sie der Zugang zu medizinischen, pflegerischen und haushaltsnahen Diensten im Vordergrund? Wollen Sie vor allem in einer Gemeinschaft leben? Oder möchten Sie so lange wie möglich mobil in den eigenen vier Wänden bleiben und eigene Entscheidungen treffen? Haben Sie Klarheit darüber, wie Sie alt werden möchten, dann können Sie sich mit anderen Personen austauschen. Die Erfahrungen von Freunden, Familienmitgliedern oder Nachbarn sind hilfreich, um Einblicke in die verschiedenen Wohnformen zu erhalten.
Beziehen Sie bei der endgültigen Entscheidungsfindung auch Ihre Finanzen mit ein. Bedenken Sie, dass die Pflegekasse viele alternative Wohnformen für Senioren nicht vollständig finanziert.
Kurse und Seminare für pflegende Angehörige
Sie, als pflegende Angehörige haben das Recht, sich theoretische Kenntnisse und praktisches Wissen anzueignen. Dies geht beispielsweise in einem Pflegekurs. Erfahrene Fachkräfte vermitteln Ihnen das Wissen (z. B. über rückenschonende Mobilisation oder Medikamenten-Handling), damit Sie mehr Sicherheit im Alltag erlangen und Ihre persönlichen Ressourcen schonen.
Fazit
Aufgrund der stetig steigenden Anzahl älterer Menschen nimmt auch der Bedarf an alternativen Wohnformen für Senioren zu. Die meisten Menschen wollen bis ins hohe Alter selbstbestimmt und in Gesellschaft leben. Falls das nicht mehr möglich ist, gibt es viele Alternativen, über die es sich nachzudenken lohnt.
Die Auswahl altersgerechter Wohnformen macht es möglich, eine gute Alternative zu finden. Vom barrierefreien Umbau der eigenen Wohnung, Mehrgenerationen-Häusern und Senioren-WGs, bis hin zum serviceorientierten Wohnen. Dort können Menschen ihren Bedürfnissen und Wünschen entsprechend eine individuelle Lösung finden und selbstbestimmt alt werden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Alternative Wohnformen für Senioren
Für ältere Menschen gibt es verschiedenste Wohnformen. Welche jedoch passend sind, hängt von der Selbstständigkeit, dem Unterstützungsbedarf, den finanziellen Möglichkeiten und den örtlichen Gegebenheiten ab. Klassisch werden individuelle, gemeinschaftliche und institutionelle Wohnkonzepte offeriert. Darunter fallen zum Beispiel Senioren-WGs, Mehrgenerationenhäuser oder betreutes Wohnen.
Es gibt diverse Behinderungen, die das alltägliche Leben erschweren. Vor allem im Alter und/oder in einem fortgeschrittenen Stadium der Behinderung wird der Unterstützungsbedarf oftmals höher. Dann ist es sinnvoll, rechtzeitig nach einer geeigneten Wohnform zu suchen. In einigen Fällen können Menschen mit Behinderung ins betreute Wohnen einziehen und dort ganz individuell die Pflege- und Serviceleistungen dazubuchen, die notwendig sind. Manchmal ist aber auch eine inklusive Wohngemeinschaft besser geeignet, da diese auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zugeschnitten ist. In jedem Fall ist es notwendig, dass Sie sich ein persönliches Bild von der jeweiligen Wohnform machen.
Damit ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder mit Demenz keine allzu weiten Wege zwischen Wohnung und Dienstleistungsangebot zurücklegen müssen, aber gleichzeitig zur sozialen Teilhabe aktiviert werden, gibt es Wohndörfer. In diesen bezieht jeder Bewohner ein eigenes Zimmer oder Appartement, gleichzeitig existiert aber auch eine dorfähnliche Infrastruktur herum. So haben die Senioren die Möglichkeit, ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprechend die eigenen vier Wände zu verlassen, um beispielsweise einkaufen oder zum Friseur zu gehen. Sie erhalten aber auch die Pflegeleistungen, die sie benötigen.
Der Begriff „altersgerechtes Wohnen“ ist nicht gesetzlich geschützt. In der Regel handelt es sich um eine Wohnung oder ein Appartement, das barrierearm oder barrierefrei ausgestattet ist und sich somit für die Nutzung durch ältere Menschen eignet.
Der Fokus des betreuten Wohnens liegt auf der Selbstständigkeit. Menschen, die im betreuten Wohnen leben, führen in der Regel ihren Haushalt selbst, gestalten und strukturieren ihren Alltag autonom und genießen die Gesellschaft innerhalb der Wohnform. Sollte der Unterstützungsbedarf höher werden, ist es möglich, verschiedene Service- oder Pflegeleistungen zu buchen. Haben Bewohner einen Pflegegrad, so können diese Dienstleistungen dann über die Pflegekasse abgerechnet werden. Andernfalls müssen die Senioren die Unterstützung selbst finanzieren.
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- Staatsministerium Bayern: Alternative Wohnformen im Alter
- Staatsministerium Bayern: Informationen für Senioren
- Mitteldeutsche Zeitung: Wohnen im Alter - Diese Optionen kannten Sie noch nicht
- Bundesgesundheitsministerium: Pflege-Wohngemeinschaften und andere alternative Wohnformen
- Seniorenportal: Alternative Wohnformen gegen die Einsamkeit
- Wohnen im Alter: Wohnformen
- Bring Together: Alternative Lebensmodelle im Alter