Händedesinfektion & Flächendesinfektion in der Pflege
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie wichtig ist die Hygiene für Sie und Ihre Angehörigen in der Pflege? In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die Notwendigkeit der Händedesinfektion und Flächendesinfektion. Wir zeigen, wann und wie diese durchzuführen sind und welchen Schutz sie bieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Flächendesinfektion reduziert die Keimzahl auf Oberflächen und Geräten, die häufig berührt werden und ein hohes Übertragungsrisiko in der Pflege bergen können.
- Die korrekte Anwendung der Desinfektionsmittel und Einhaltung der Einwirkzeit ist entscheidend für ihre Wirksamkeit.
- Die Wahl des passenden Desinfektionsmittels hängt von den zu bekämpfenden Mikroorganismen und der Art der Oberfläche ab.
- Regelmäßige Hände- und Flächendesinfektion unterstützt eine hygienische Pflegeumgebung und schützt sowohl die Pflegenden als auch die Personen mit Pflegebedarf.
Die Bedeutung von Händedesinfektion und Flächendesinfektion in der Pflege
Hände- und Flächendesinfektion sind die einfachsten und zugleich effektivsten Methoden, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu unterbinden und so eine sichere Pflegeumgebung zu schaffen.
In der Pflege schützen Händedesinfektion und Flächendesinfektion vor:
- nosokomialen Infektionen, welche während des Aufenthaltes im Krankenhaus erworben werden.
- der Übertragung von multiresistenten Keimen, die gegen mehrere Antibiotika resistent sind.
- der Verbreitung von Erkältungskrankheiten und Grippe, die leicht durch direkten Kontakt übertragen werden können.
- einer Übertragung von allgemeinen Krankheitserregern wie Viren, Bakterien und Pilzen, die auf Oberflächen haften.
Händedesinfektion: Definition
Seit über 120 Jahren dient die Händedesinfektion dazu, Infektionsketten zu unterbrechen. Sie schützt vor verschiedenen Infektionserregern wie Bakterien, Viren und Pilzen. Besonders in Zeiten von Pandemien oder bei der Versorgung und Betreuung von Menschen mit Pflegebedarf kann das Risiko von Infektionen verringert werden. Die Händedesinfektion schützt sowohl Pflegende als auch die Personen mit Pflegebedarf.
Die Händedesinfektion dient dazu, die Anzahl der auf den Händen haftenden Keime zu minimieren und dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig, da die Hände die häufigsten Überträger von Krankheitserregern sind. Ziele der Händedesinfektion sind vor allem:
- Beitrag zur allgemeinen Infektionsprävention und Kontrolle in Pflegeeinrichtungen.
- Fremdschutz: Im täglichen Umgang mit Menschen und Oberflächen sammeln sich auf den Händen zahlreiche Mikroorganismen, darunter auch potenzielle Krankheitserreger. Die Händedesinfektion reduziert die Gefahr, dass diese Erreger an Personen mit Pflegebedarf weitergegeben werden, die aufgrund von Wunden, medizinischen Hilfsmitteln oder anderen Erkrankungen besonders infektionsanfällig sind.
- Selbstschutz: Pflegende sind ebenfalls einem Infektionsrisiko ausgesetzt, da diese fortwährend mit ihren Händen arbeiten. An diesen können nach jeder Tätigkeit (z. B. Personen im Bett aufhelfen, benutztes Geschirr abräumen, beim Umziehen unterstützen, ...) potenzielle Krankheitserreger haften. Ohne Händedesinfektion gelangen die Keime früher oder später über die Schleimhäute in den Körper.
Flächendesinfektion: Definition
Flächendesinfektion ist ein Verfahren, bei dem Oberflächen und Gegenstände mit speziellen Mitteln behandelt werden, um die darauf haftenden Krankheitserreger zu minimieren. Dieser Prozess ist von entscheidender Bedeutung, damit die Verbreitung von Infektionen in Umgebungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und auch im häuslichen Bereich zu verhindern.
Die Flächendesinfektion spielt eine wesentliche Rolle in der Hygienekette, da viele Krankheitserreger auf Oberflächen überleben und somit eine kontinuierliche Infektionsquelle darstellen können. Durch die gezielte und richtige Desinfektion werden diese Keime minimiert oder deaktiviert, sodass die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf Personen sinkt.
Ziele der Flächendesinfektion umfassen:
- Reduzierung pathogener Mikroorganismen von Flächen, um eine Infektionsquelle zu beseitigen.
- Reduzierung des Risikos einer Kreuzkontamination zwischen den Oberflächen und den Personen, die sie berühren.
- Sicherstellung einer hygienischen Umgebung für Personen mit Pflegebedarf und für Pflegende.
Klare Unterschiede: Händedesinfektion vs. Flächendesinfektion
Händedesinfektion und Flächendesinfektion sind beides wichtige Hygienemaßnahmen, unterscheiden sich jedoch in ihren Anwendungsgebieten und Methoden. Ebenso wird zwischen Händedesinfektion und Händewaschen sowie Flächendesinfektion und Flächenreinigung unterschieden.
Kriterium | Hände- Desinfektion | Händewaschen | Flächen- Desinfektion | Flächenreinigung |
Zweck | Reduktion von Mikroorganismen auf der Haut | Entfernung von Schmutz und Reduktion eines Teils der Keime | Reduktion von Mikroorganismen auf Oberflächen | Entfernung von Schmutz und Staub von Oberflächen |
Methode | Einreiben mit Desinfintionsmitteln | Waschen mit Wasser und Seife | Auftragen von Desinfektionsmitteln | Reinigen mit Wasser und Reinigungsmitteln |
Pro | Schnelle und effektive Keimreduktion | Entfernt sichtbare Verschmutzungen und reduziert Keime | Weitestgehende Reduktion von Krankheitserregern | Bereitet Oberflächen für die Desinfektion vor, entfernt Träger von Keimen |
Contra | Kann bei falschem Gebrauch die Haut belasten | Nicht ausreichend gegen alle Krankheitserreger | Erfordert Einhaltung von Einwirkzeiten für volle Wirksamkeit | Schützt allein nicht vor mikrobiellen Infektionen |
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Wann Händedesinfektion und Flächendesinfektion unerlässlich sind
In der häuslichen Pflege ist die Händedesinfektion und Flächendesinfektion ein zentraler Punkt, um Infektionen zu vermeiden und sowohl die Pflegenden als auch die Personen mit Pflegebedarf zu schützen.
Angelehnt an die "5 Momente der Händedesinfektion" der WHO lassen sich Situationen definieren, in denen Händedesinfektion und Flächendesinfektion in der Pflege besonders wichtig sind.
Händedesinfektion | Flächendesinfektion | |
Vor direktem Kontakt mit einer Person mit Pflegebedarf: |
Um das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern zu minimieren, ist eine Händedesinfektion vor jedem direkten Kontakt essenziell. Dies schließt die Vorbereitung auf Pflegetätigkeiten wie Ankleiden, Waschen oder die Nahrungszubereitung ein. | Oberflächen und Geräte in unmittelbarer Nähe der Person sollten vor der Pflege desinfiziert werden, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. |
Vor patientennahen Tätigkeiten: | Jede Tätigkeit, die eine sterile Umgebung erfordert – wie das Wechseln von Verbänden, das Einsetzen von Kathetern oder die Verabreichung von Injektionen – verlangt im Vorfeld eine gründliche Händedesinfektion | In Räumen, wo invasive Eingriffe vorgenommen oder die für immungeschwächte Personen genutzt werden, ist eine regelmäßige Flächendesinfektion notwendig. |
Nach der Exposition gegenüber Flüssigkeiten oder Ausscheidungen: |
Direkt nach dem Umgang mit Körperflüssigkeiten, Ausscheidungen oder kontaminierten Gegenständen ist die Händedesinfektion unerlässlich. | Jede Oberfläche, die mit Blut, Speichel, Urin oder anderen Körperflüssigkeiten in Kontakt gekommen ist, muss umgehend desinfiziert werden, um eine potenzielle Infektionsgefahr zu beseitigen. |
Nach direktem Kontakt mit einer Person mit Pflegebedarf: |
Nach jedem direkten Kontakt mit Personen, die Pflege benötigen, ist eine Desinfektion der Hände erforderlich, um eine mögliche Übertragung von Erregern auf andere Personen oder Oberflächen zu verhindern. | Oberflächen und Geräte in unmittelbarer Nähe des Pflegebedürftigen sollten vor und nach jeder Behandlung oder Pflege desinfiziert werden, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden. |
Nach Kontakt mit Gegenständen und Oberflächen im Umfeld der Person mit Pflegebedarf: |
Die Händedesinfektion nach Berührung von Oberflächen und Gegenständen im direkten Umfeld der pflegebedürftigen Person minimiert das Risiko, dass Krankheitserreger auf die Person übertragen werden oder sich weiter verbreiten. | Orte wie Bäder und Küchen bedürfen einer regelmäßigen Flächendesinfektion. Medizinische Geräte, Pflegehilfsmittel und andere häufig genutzte Gegenstände sollten nach jedem Gebrauch desinfiziert werden. |
Welche Flächen sollten desinfiziert werden?
In der häuslichen Pflege ist eine Flächendesinfektion bei folgenden Oberflächen notwendig bzw. sinnvoll:
- Griffbereiche und häufig berührte Oberflächen: Dazu gehören Türklinken, Lichtschalter, Handläufe und Fernbedienungen.
- Badezimmeroberflächen: Waschbecken, Wasserhähne, Toilettenbrillen und -spülungen, Dusch- und Badewannengriffe.
- Küchenoberflächen: Arbeitsplatten, Küchengerätegriffe, Kühlschranktüren, Wasserhähne und Spülen.
- Medizinische Geräte und Hilfsmittel: Dazu zählen Blutdruckmessgeräte, Thermometer, Rollstühle, Gehhilfen und andere Geräte, die regelmäßig verwendet werden.
- Pflegehilfsmittel und -utensilien: Bettgestelle, Nachttische, Pflegebetten und ihre Bedienelemente, sowie jegliche Hilfsmittel zur Körperpflege.
- Mobiltelefone und elektronische Geräte: Geräte, die regelmäßig in die Hand genommen oder genutzt werden, sollten ebenfalls desinfiziert werden.
- Persönliche Gegenstände: Brillen, Schlüssel und andere häufig genutzte persönliche Gegenstände.
- Textilien und Wäsche: Während Textilien nicht "desinfiziert" im traditionellen Sinne werden, ist es wichtig, Bettwäsche, Handtücher und Kleidung regelmäßig bei hohen Temperaturen zu waschen.
- Spielzeuge: Spielzeuge, die von Kindern oder Haustieren genutzt werden, sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, um die Ansammlung von Keimen zu verhindern.
Hygiene & Desinfektion
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Händedesinfektion Anleitung
Stellen Sie sicher, dass Ihre Hände für eine Desinfektion richtig vorbereitet sind und gehen Sie folgendermaßen vor:
- Sichtbare Verschmutzungen entfernen: Hände müssen bei sichtbarem Schmutz vorab mit Wasser und Seife gewaschen werden.
- Trocknen der Hände: Nach dem Waschen die Hände gründlich mit einem sauberen Handtuch oder Papiertuch trocknen.
- Schmuck und Uhren entfernen: Vor der Desinfektion alle Handgelenkschmuckstücke (Ringe, Handgelenksschmuck und Uhren) ablegen, um eine vollständige Abdeckung der Haut mit dem Desinfektionsmittel zu ermöglichen.
- Desinfektion von Wunden: Desinfektion sollte vermieden werden, wenn offene Wunden oder schwere Hautirritationen an den Händen vorhanden sind. Die Inhaltsstoffe erschweren die Wundheilung und brennen unangenehm mit Wundkontakt. Tragen Sie stattdessen geeignete Handschuhe.
- Bei allergischen Reaktionen: Bei bekannter Allergie gegen Inhaltsstoffe des Desinfektionsmittels sollte dieses nicht verwendet werden. Lesen Sie im Vorfeld die Produktbeschreibung und verwenden Sie ein anderes Mittel. Fragen Sie im Zweifel einen Arzt nach einem alternativen Desinfektionsmittel.
6 Schritte der Händedesinfektion
- Handflächen aneinander reiben: Reiben Sie die Handflächen aneinander, um das Desinfektionsmittel gleichmäßig zu verteilen.
- Handrücken reiben: Reiben Sie die rechte Handfläche über den linken Handrücken und umgekehrt, während die Finger verschränkt sind
- Zwischen den Fingern reiben: Reiben Sie die Handflächen gegeneinander, mit verschränkten Fingern, um die Bereiche zwischen den Fingern zu desinfizieren.
- Daumen reiben: Umschließen Sie den linken Daumen mit der rechten Hand und reiben Sie ihn, und umgekehrt.
- Fingerkuppen reiben: Reiben Sie die Fingerspitzen der rechten Hand in der linken Handfläche in kreisenden Bewegungen und umgekehrt.
- Handgelenke reiben: Reiben Sie das rechte Handgelenk mit der linken Hand und umgekehrt.
Während des gesamten Prozesses sollte das Desinfektionsmittel auf den Händen bleiben und einwirken können. Es dauert etwa 30 Sekunden, bis das Händedesinfektionsmittel die Konsistenz einer Creme angenommen hat. Ist dies vorher der Fall, haben Sie zu wenig Desinfektionsmittel benutzt.
Hautschutz und Hautpflege beachten
Hautschutz und Hautpflege sind entscheidend, da häufige Desinfektion die Haut belasten kann. Regelmäßige Hautpflege trägt dazu bei, die natürliche Schutzbarriere der Haut zu erhalten und fördert die gesunde Hautfunktion.
Verwenden Sie mindestens zweimal täglich eine Hautpflegelotion, um die Haut zu nähren und ihr Feuchtigkeit zu spenden. Wählen Sie Produkte, die speziell für die Verwendung in der Gesundheitspflege entwickelt wurden, um allergische Reaktionen oder Hautirritationen zu vermeiden. Beschädigte Haut sollte im Vorfeld behandelt werden, da Risse und Wunden Eintrittspforten für Keime sein können.
Flächendesinfektion richtig durchführen
Die Flächendesinfektion ist ein kritischer Prozess zur Vermeidung der Verbreitung von Infektionskrankheiten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Flächen richtig desinfizieren und welche Fehler dabei vermieden werden sollten.
- Bewertung der Fläche: Beurteilen Sie, ob die Fläche gereinigt oder desinfiziert werden muss. Sichtbar verschmutzte Flächen sollten zuerst gereinigt werden, um organische Belastungen zu entfernen, die die Wirksamkeit des Desinfektionsmittels beeinträchtigen können.
- Auswahl des Desinfektionsmittels: Wählen Sie ein geeignetes Desinfektionsmittel, das gegen die relevanten Mikroorganismen wirksam ist. Beachten Sie die Herstellerangaben zur Verdünnung und Einwirkzeit.
- Vorbereitung des Desinfektionsmittels: Bereiten Sie das Desinfektionsmittel gemäß den Anweisungen des Herstellers vor. Verwenden Sie bei Bedarf Schutzausrüstung wie Handschuhe oder Atemschutz.
- Anwendung des Desinfektionsmittels: Tragen Sie das Desinfektionsmittel gleichmäßig auf die Fläche auf. Verwenden Sie dazu ein Tuch oder einen Sprühapparat. Stellen Sie sicher, dass die gesamte Fläche bedeckt ist und das Mittel ausreichend Zeit hat, um zu wirken.
- Einwirkzeit beachten: Die Einwirkzeit variiert je nach Desinfektionsmittel und sollte eingehalten werden, um eine effektive Desinfektion zu gewährleisten.
- Nachbereitung: Nach Ablauf der Einwirkzeit kann die Fläche bei Bedarf mit einem sauberen Tuch trocken gewischt werden.
Beachten Sie diese Schritte und lesen Sie die Hinweise auf den Desinfektionsmitteln aufmerksam durch. So vermeiden Sie häufige Fehler bei der Flächendesinfektion:
- Unterdosierung des Desinfektionsmittels: Dies kann die Wirksamkeit reduzieren und Keime überleben lassen.
- Unzureichende Einwirkzeit: Nicht Einhalten der vorgeschriebenen Einwirkzeit beeinträchtigt die Effektivität.
- Überdosierung: Kann zu Materialschäden und gesundheitlichen Risiken führen.
- Vernachlässigung der Reinigung: Organisches Material kann die Wirksamkeit des Desinfektionsmittels herabsetzen.
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Händedesinfektion und Flächendesinfektion: Arten und Wirksamkeit
Bei der Auswahl von Desinfektionsmitteln für die Pflege sollten die Art der zu bekämpfenden Mikroorganismen, die Anforderungen der zu desinfizierenden Umgebung und die individuelle Hautverträglichkeit beachtet werden. Verwenden Sie Produkte, die nachweislich gegen relevante Krankheitserreger wirksam sind und den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden entsprechen.
Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln
Die Wirksamkeit eines Desinfektionsmittels für Händedesinfektion und Flächendesinfektion wird nach dessen Wirkungsspektrum und den entsprechenden Erregerarten eingeordnet:
Wirkungsspektrum: | Wirkt gegen: |
Bakterizid | Wirksam gegen Bakterien und hemmt deren Vermehrung, tötet diese aber nicht ab. |
Viruzid | Wirksam gegen Viren. Unterschieden wird zwischen drei Stufen:
|
Fungizid | Wirksam gegen Pilzkulturen, aber nicht Pilzsporen. |
Sporenabtötend | Wirksam gegen Pilz- und Bakteriensporen und machen diese keimunfähig. |
Daneben sind die Inhaltsstoffe ebenfalls entscheidend für die Wirksamkeit von Desinfektionsmittel für Hände und Flächen. Dabei wird zwischen alkoholbasierten und nicht-alkoholischen Mitteln für Händedesinfektion und Flächendesinfektion unterschieden:
- Alkoholbasierte Desinfektionsmittel: Diese enthalten Ethanol, Isopropanol oder n-Propanol, die eine schnelle und breite antimikrobielle Wirkung bieten. Sie sind besonders effektiv gegen Bakterien, Viren und einige Pilze. Ihre Stärke liegt in der schnellen Verdunstung ohne Rückstände, was eine rasche Desinfektion ermöglicht. Wenn Sie Oberflächen damit desinfizieren möchten, achten Sie auf die Produktbeschreibung und reinigen Sie nur widerstandsfähige und alkoholbeständige Flächen.
- Nicht-alkoholische bzw. niedrig-alkoholische Desinfektionsmittel: Häufig basieren diese auf Ammoniumverbindungen oder Chlorhexidin. Sie sind weniger irritierend für die Haut, aber ihre antimikrobielle Wirkung ist oft spezifischer und langsamer als die der alkoholbasierten Mittel. Diese können Sie auch auf empfindlicheren Oberflächen wie Leder, Acryl und Plexiglas auftragen sowie Monitore und Displays reinigen.
Produktformen für die Händedesinfektion
Mittel für die Händedesinfektion sind in verschiedenen Formen erhältlich, die ihre eigenen Vorzüge und Anwendungsbereiche haben. Entscheidend für die zuverlässige Wirkung eines Produktes sind die Zusammensetzung, die Konzentration der Wirkstoffe sowie die Einwirkzeit. Für welche Form Sie sich entscheiden, hängt von persönlichen Vorlieben, der Situation und dem Ziel der Desinfektion ab.
Händedesinfektion als Gel
Desinfektionsgele lassen sich leicht verteilen und fühlen sich angenehm auf der Haut an. Die alkoholbasierten Gele verdunsten langsamer als Flüssigkeiten, was eine längere Einwirkzeit ermöglicht und die antimikrobielle Wirksamkeit potenziell erhöht. Gleichzeitig kann das Gel Feuchtigkeitsspender enthalten, die die Hautpflege unterstützen.
Flüssige Desinfektionsmittel
Flüssige Desinfektionsmittel sind besonders effektiv, da sie schnell in die Haut einziehen und eine großflächige Anwendung ermöglichen. Sie verdunsten rasch, was eine kurze Einwirkzeit bedeutet. Ihre Formulierung kann von rein alkoholbasiert bis hin zu Kombinationen mit anderen Wirkstoffen variieren. Diese Desinfektionsmittel können Sie gegen ein breites Spektrum an Mikroorganismen einsetzen.
Sprays für die Händedesinfektion
Desinfektionssprays bieten den Vorteil, dass sie leicht aufzutragen sind und eine schnelle Abdeckung der Hände ermöglichen. Sie eignen sich auch hervorragend für die Desinfektion von Oberflächen. Die Sprühform sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Desinfektionsmittels und kann bei korrekter Anwendung eine effiziente Keimreduktion sicherstellen.
Tücher als Händedesinfektion
Desinfektionstücher sind praktisch für unterwegs und bieten eine einfache Lösung, um Hände und Oberflächen zu reinigen und zu desinfizieren. Sie sind besonders nützlich, wenn Wasser und Seife nicht zur Verfügung stehen. Tücher können eine physische Entfernung von Schmutz und Mikroorganismen bieten, während die in ihnen enthaltenen Desinfektionsmittel die Keime reduzieren.
Flächendesinfektion: Arten und Anwendung
Ähnlich wie die Händedesinfektion ist die Auswahl des richtigen Desinfektionsmittels und der passenden Anwendungsmethode relevant für eine effektive Flächendesinfektion. In der Flächendesinfektion wird zwischen den folgenden Anwendungen unterschieden:
Wischdesinfektion | Sprühdesinfektion |
Die Wischdesinfektion ist die bevorzugte Methode für die meisten Oberflächen und vorwiegend dort, wo eine gründliche Reinigung erforderlich ist. Sie ermöglicht eine gezielte Anwendung des Desinfektionsmittels und die physische Entfernung von Schmutz und Mikroorganismen. |
Die Sprühdesinfektion wird typischerweise für größere Flächen oder Bereiche eingesetzt, die schwer zu erreichen sind. Sie bietet eine schnelle und effektive Möglichkeit, ein breites Spektrum von Oberflächen zu behandeln, erfordert jedoch Vorsicht, um Aerosolbildung und Einatmung zu vermeiden. |
Für beide Anwendungen gibt es unterschiedliche Produktformen, die meist abhängig vom Einsatzort und Zweck gewählt werden sollten:
- Tücher: Vorgetränkte Desinfektionstücher bieten eine praktische Lösung zur schnellen Desinfektion von Oberflächen. Sie sind besonders geeignet für kleinere Flächen und Gegenstände, die regelmäßig berührt werden.
- Flüssigkeit: Flüssige Desinfektionsmittel sind vielseitig einsetzbar und können für eine große Bandbreite von Anwendungen genutzt werden, von der Wischdesinfektion bis hin zur Verwendung in Sprühgeräten.
- Sprays: Desinfektionssprays ermöglichen eine schnelle und einfache Anwendung, insbesondere auf größeren Flächen und schwer zugänglichen Bereichen. Sie bieten eine gleichmäßige Abdeckung und schnelle Wirksamkeit.
- Schaum: Schaumdesinfektionsmittel bieten den Vorteil, dass sie auf der Oberfläche haften und langsamer verlaufen als flüssige Desinfektionsmittel. Sie eignen sich besonders für vertikale Flächen und Bereiche, wo eine längere Einwirkzeit benötigt wird.
Händedesinfektion und Flächendesinfektion als Präventionsmaßnahmen
Händedesinfektion und Flächendesinfektion helfen, Infektionen in der häuslichen Pflege zu vermeiden. Pflegende und Personen mit Pflegebedarf sind durch regelmäßige, korrekte Desinfektionsmaßnahmen geschützt. Beachten Sie dabei die richtige Anwendung und Auswahl der Desinfektionsmittel.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Händedesinfektion und Flächendesinfektion
Hygienische Händedesinfektion bedeutet, die Hände mit einem geeigneten Mittel zu desinfizieren, um Krankheitserreger zu reduzieren oder zu deaktivieren.
Sie verhindert die Übertragung von Krankheitserregern zwischen Pflegenden, Personen mit Pflegebedarf und der Umgebung.
Die 5 Momente sind: vor Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten, nach Patientenkontakt, nach Kontakt mit Patientenumgebung.
Flächendesinfektionsmittel sind notwendig, um Oberflächen von Krankheitserregern zu befreien und die Verbreitung von Infektionen zu verhindern.
Flächendesinfektion ist erforderlich: Vor und nach patientennahen Tätigkeiten, bei Kontamination und in regelmäßigen Abständen.
Alle Oberflächen, mit denen der Patient oder Pflegepersonal häufig in Kontakt kommen, müssen regelmäßig desinfiziert werden.
Die Einwirkzeit variiert je nach Produkt und Erregertyp, in der Regel zwischen 30 Sekunden und 10 Minuten.
Es ist wichtig, das richtige Desinfektionsmittel zu wählen, die richtige Anwendungstechnik zu verwenden und die vorgeschriebene Einwirkzeit einzuhalten.
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- RKI: Richtlinien zur Händehygiene
- IHO: Händehygiene - So wird's richtig gemacht
- RKI: Epidemiologisches Bulletin 19/2019
- RKI: Richtlinien zur Flächendesinfektion
- Krankenhaushygiene Österreich: Reinigung und Flächendesinfektion 2021
- Hartmann: RKI-Wirkungsspektrum - Begrenzt viruzid plus
- § 40 SGB XI - Pflegehilfsmittel und wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
- GKV-Spitzenverband: Verzeichnis der Pflegehilfsmittel