Mit einem Pflegetagebuch den Pflegebedarf dokumentieren
Liebe Leserin, lieber Leser,
wird ein Mensch pflegebedürftig, sie selbst oder ihre Angehörigen, so stellt der Alltag zunächst einmal eine große Herausforderung dar. Die Pflege muss organisiert werden und dafür soll ein Pflegegrad beantragt werden. Ein Pflegetagebuch ist dabei ein sehr hilfreiches Instrument, um den Pflegealltag zu dokumentieren. Es bietet nicht nur einen Überblick über die Pflegebedürftigkeit und die erbrachten Pflegeleistungen, sondern ist auch für Gutachter des Medizinischen Dienstes bei der Einstufung in Pflegegrade entscheidend. In diesem Ratgeber erhalten Sie wertvolle Informationen zum Führen eines Pflegetagebuchs, das sowohl Sie als auch Ihre Angehörigen unterstützt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Pflegetagebuch dokumentiert detailliert die tägliche Pflege einer Person mit Pflegebedarf.
- Der dokumentierte Pflegebedarf unterstützt die Einstufung in einen Pflegegrad.
- Zumeist führen pflegende Angehörige oder Pflegepersonen das Pflegetagebuch.
- Ein Pflegetagebuch hält alle relevanten Pflegeaktivitäten, Zeiten und besondere Vorkommnisse fest.
- Die regelmäßige und genaue Dokumentation im Pflegetagebuch vereinfacht die Kommunikation mit Fachkräften, Gutachtern und Pflegekassen.
Pflegetagebuch: Definition & Bedeutung
Ein Pflegetagebuch ist ein detailliertes Dokument, in dem die tägliche Pflege einer Person mit Pflegebedarf Pflegebedürftigkeit festgehalten wird. Die Angehörigen, die Pflegepersonen oder der Pflegebedürftige selbst ist angehalten, das Pflegetagebuch zu führen. Als Pflegeprotokoll beschreibt es, welche Unterstützung im Alltag benötigt wird und wie oft und wie aufwändig pflegerische Tätigkeiten durchgeführt werden.
Diese Aufzeichnungen sind besonders bei der Einstufung in Pflegegrade von Bedeutung, da sie die tatsächliche Pflegebedürftigkeit realistisch und umfassend darstellen können. Mit der Einführung der Pflegegrade wurde die Bedeutung des Pflegetagebuchs noch verstärkt. Es hilft nicht nur, die erforderliche Unterstützung zu verdeutlichen, sondern auch, Ansprüche gegenüber der Pflegeversicherung geltend zu machen und angemessene Pflegeleistungen zu sichern.
Info: Der Zweck eines Pflegetagebuchs seit 2017
Mit dem Beschluss des zweiten Pflegestärkungsgesetzes (PSG II) wurde 2017 das Pflegesystem grundlegend reformiert. Die Inhalte des Pflegetagebuches mussten an die Neuregelungen angepasst werden.
Vor Einführung des PSG II wurden Personen mit Pflegebedarf in Pflegestufen und auf Grundlage des zeitlichen Pflegeaufwandes eingeordnet. In einem Pflegetagebuch wurde somit der tägliche Pflegeaufwand in Minuten angegebenen. Seit 2017 wird der Pflegebedarf anhand der individuellen Selbständigkeit einer Person gemessen und einem der neuen fünf Pflegegrade zugeordnet. Das Pflegetagebuch muss deshalb jetzt dokumentieren, wie selbständig Personen mit Pflegebedarf eine Tätigkeit durchführen können.
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Wann ist ein Pflegetagebuch sinnvoll?
Ein Pflegetagebuch können Sie selbst führen, aber oftmals wird das Pflegeprotokoll von einem Angehörigen angefertigt, der auch Ihre häusliche Pflege übernimmt. Die Ausarbeitung eines Pflegetagebuchs ist vor allem in den folgenden zwei Situationen sinnvoll:
- Bei der Beantragung bzw. Überprüfung eines Pflegegrades: Ein detailliert geführtes Pflegetagebuch liefert die notwendige Dokumentation, um die Pflegebedürftigkeit und den Umfang der benötigten Hilfe nachzuweisen.
- Bei Veränderungen im Gesundheitszustand: Das Pflegetagebuch dokumentiert Veränderungen im Zustand einer Person, wenn bereits ein Pflegegrad vorliegt und kann frühzeitig auf zusätzlichen Leistungsbedarf bzw. erhöhten Pflegegrad hinweisen.
Ziele eines Pflegetagebuchs
Ein Pflegetagebuch erfüllt vielfältige Ziele, die sowohl für Personen mit Pflegebedarf als auch für pflegende Angehörige von Bedeutung sind.
- Nachweis des täglichen Pflegebedarfs: Ein umfassend geführtes Pflegetagebuch dokumentiert detailliert die täglichen Pflegeaktivitäten und den Pflegeaufwand. Durch die genaue Aufzeichnung der Pflege bietet das Pflegetagebuch einen realistischen Einblick in den Alltag und in die Herausforderungen der häuslichen Pflege.
- Besseres Verständnis der Begutachtung: Das Pflegetagebuch erleichtert es, den Begutachtungsprozess für Pflegegrade zu verstehen. Es zeigt auf, welche Aspekte der Pflege besonders relevant sind und wie diese von den Gutachtern bewertet werden.
- Kompetente Kommunikation mit Fachkräften: Es dient als Kommunikationsgrundlage mit Ärzten, Pflegediensten und Gutachtern, um den Pflegebedarf und die erbrachten Leistungen transparent zu machen.
- Verbesserte Organisation und Planung: Das Pflegetagebuch hilft, die täglichen Pflegeaktivitäten zu planen, zu koordinieren und zu reflektieren. Es ermöglicht eine Übersicht über regelmäßige und außergewöhnliche Pflegeaufgaben.
- Überzeugung von Angehörigen: Manchmal erkennen nicht alle Familienmitglieder den Umfang des Pflegebedarfs. Ein Pflegetagebuch kann helfen, Angehörige von der Realität der Situation und dem notwendigen Unterstützungsbedarf zu überzeugen.
- Nachweis des Pflegebedarfs bei einem Widerspruch: Falls die Einstufung in einen Pflegegrad nicht den tatsächlichen Bedürfnissen entspricht, dient das Pflegetagebuch als Nachweis bei einem Widerspruch. Es unterstützt die Argumentation, indem es konkrete Beispiele für den Pflegebedarf liefert.
Das Pflegegradsystem in Deutschland
Das Pflegegradsystem in Deutschland wurde eingeführt, um den Pflegebedarf von Menschen individuell und gerecht einzustufen und ihnen entsprechende Leistungen zu gewähren. Dieses System umfasst fünf Pflegegrade , die den Grad der Selbständigkeit und die Schwere der Beeinträchtigungen der Personen mit Pflegebedarf widerspiegeln.
Bedeutung des Pflegetagebuchs für die Pflegegrade
Das Pflegetagebuch ist dahingehend bei der Einstufung in einen Pflegegrad und vor allem der Begutachtung relevant. Es protokolliert die täglichen Pflegeroutinen und die spezifischen Hilfeleistungen für eine Person. Die im Tagebuch festgehaltenen Informationen können entscheidend sein, um den angemessenen Pflegegrad zu erhalten. Wie funktioniert die Einstufung in einen Pflegegrad?
- Sie stellen den Antrag auf Pflegegrad bei Ihrer zuständigen Pflegekasse oder Privatversicherung. Das kann formlos durch einen kurzen Brief oder oder telefonisch erfolgen.
- Nach Eingang des Antrags beauftragt die Pflegekasse eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MD). Bei Privatversicherten wird ein Gutachtendienstleister, z.B. Medicproof , von der privaten Krankenversicherung eingeschaltet.
- Der Gutachter oder Gutachterin nimmt anschließend Kontakt mit Ihnen auf und vereinbart einen Termin zu Begutachtung in Ihrem Zuhause.
- Die Begutachtung basiert seit 2017 auf dem neuen Begutachtungsassessment (NBA), das die Selbständigkeit und die Fähigkeiten der Person mit Pflegebedarf in fünf Lebensbereichen (Modulen) anteilig bewertet:
- Mobilität: Bewertet ihre Fähigkeit, sich zu bewegen und Fortbewegungen zu vollziehen.
- Kognitive und kommunikative Fähigkeiten/Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: Beurteilt Ihre Gedächtnisfunktionen, Orientierung, Sprache und die Fähigkeit zur Kommunikation. Erfasst Herausforderungen wie nächtliche Unruhe, Aggressivität oder Ängste.
- Selbstversorgung: Bewertet Ihre Fähigkeit, alltägliche Aufgaben wie Essen, Ausscheiden, die Körperpflege und das Ankleiden selbstständig zu bewältigen.
- Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen: Beurteilt, wie gut Sie mit der eigenen Gesundheit umgehen können, einschließlich der Einnahme von Medikamenten und der Notwendigkeit medizinischer Behandlungen.
- Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte: Bewertet Ihre Fähigkeit, den eigenen Tag zu strukturieren und soziale Beziehungen zu pflegen.
Jedes Modul trägt mit einem bestimmten Gewicht zur Gesamtbewertung bei. Basierend auf der Gesamtpunktzahl erhalten Sie einen der fünf Pflegegrade. Je höher der Pflegegrad, desto umfassender die Pflegebedürftigkeit und dementsprechend auch Ihr Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung.
Unterstützung des Pflegetagebuchs bei der Begutachtung
Die genaue und regelmäßige Führung eines Pflegetagebuchs kann dazu beitragen, dass der Begutachtungsprozess die tatsächliche Pflegesituation adäquat widerspiegelt. Das Pflegetagebuch hilft dem Gutachter oder der Gutachterin, ein vollständiges Bild der Pflegesituation zu erhalten. Es dokumentiert exakt die Art der Unterstützung, die die Person mit Pflegebedarf benötigt.
- Detaillierte Einblicke: Ein gut geführtes Pflegetagebuch bietet Einblicke in Ihren täglichen Bedarf an körperlicher, emotionaler und sozialer Unterstützung. Es zeigt auf, wie selbstständig die Person mit Pflegebedarf ist und wo genau Unterstützungsbedarf besteht.
- Nachweis von Unregelmäßigkeiten: Das Pflegetagebuch kann auch Unregelmäßigkeiten oder besondere Vorfälle dokumentieren, die für die Beurteilung der Pflegesituation relevant sind. Dies kann beispielsweise die Notwendigkeit nächtlicher Betreuung oder die Bewältigung von Krisensituationen betreffen.
- Transparenz und Objektivität: Während der Begutachtung erhält der Medizinische Dienst oder andere Gutachterunternehmen nur einen kurzen Einblick in den Pflegealltag. Einige Pflegetätigkeiten werden nicht ersichtlich oder die Person mit Pflegegrad hat einen schlechteren bzw. besseren Tag und die Pflege ist aufwändiger bzw. einfacher. Das detaillierte Pflegeprotokoll trägt zur Transparenz bei und ermöglicht dem Gutachtenden eine objektive Bewertung.
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Die Rolle stationärer Wohnformen
Für viele ältere Menschen und Personen mit Pflegebedarf stellt sich irgendwann die Frage, ob und wann der Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung die richtige Entscheidung ist. Diese Einrichtungen sind darauf spezialisiert, ihren Bewohnern neben Unterkunft und Verpflegung auch professionelle Pflege und Betreuung rund um die Uhr anzubieten. Die Wahl einer solchen Wohnform kann aus verschiedenen Gründen erfolgen, darunter der zunehmende Betreuungsbedarf, der nicht mehr in der häuslichen Umgebung gedeckt werden kann, oder der Wunsch nach mehr sozialen Kontakten.
Die Entscheidung für eine stationäre Wohnform hängt von vielen Faktoren ab, darunter individuelle Bedürfnisse, der Grad der Pflegebedürftigkeit und finanzielle Möglichkeiten.
Gründe für den Umzug in eine Pflegeeinrichtung
- Zunehmender Pflegebedarf: Häufig kann der Pflegebedarf im eigenen Zuhause nicht mehr ausreichend gedeckt werden, sei es aufgrund fehlender räumlicher Anpassungen oder der Notwendigkeit einer spezialisierten Betreuung.
- Sicherheit und medizinische Versorgung: In Pflegeeinrichtungen ist eine kontinuierliche medizinische Überwachung und Betreuung gewährleistet, was besonders bei chronischen Erkrankungen oder Demenz von Bedeutung ist.
- Soziale Integration: Viele ältere Menschen leiden unter Einsamkeit. Stationäre Einrichtungen bieten vielfältige Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe und Aktivität.
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Bedeutung einer genauen und ehrlichen Dokumentation
Eine genaue und ehrliche Dokumentation im Pflegetagebuch gewährleistet, dass der Gutachter eine realistische Vorstellung von der Pflegesituation erhält. Übertreibungen oder Unterlassungen können zu einer falschen Einstufung führen, die weder im Interesse der Person mit Pflegebedarf noch der Pflegeperson liegt.
Eine authentische Darstellung hilft hingegen, den tatsächlichen Unterstützungsbedarf nachzuweisen und sicherzustellen, dass Sie den Pflegegrad erhalten, der Ihrer Situation entspricht.
- Vertrauensbasis schaffen: Eine ehrliche Dokumentation schafft eine Vertrauensbasis zwischen den Pflegenden, der Person mit Pflegebedarf und dem Gutachter oder der Gutachterin. Dies ist die Grundlage für eine faire und gerechte Bewertung.
- Grundlage für Pflegeleistungen: Der richtige Pflegegrad ist entscheidend für den Zugang zu finanziellen Leistungen und Unterstützungsangeboten. Nur durch eine präzise Dokumentation im Pflegetagebuch können die benötigten Hilfen auch tatsächlich in Anspruch genommen werden.
Anleitung zur Führung eines Pflegetagebuchs
1. Wichtige Informationen für das Pflegetagebuch
Persönliche Daten: Beginnen Sie mit den persönlichen Informationen der Person mit Pflegebedarf und der pflegenden Person(en).
2. Führen des Pflegetagebuchs
Regelmäßigkeit: Führen Sie das Tagebuch täglich und dokumentieren Sie alle relevanten Vorfälle und Pflegeaktivitäten. Für eine realistische Darstellung der Pflege sollten Sie das Pflegetagebuch mindestens zwei Wochen lang führen.
Detailliertheit: Seien Sie so detailliert wie möglich bei der Beschreibung der Pflegeleistungen und der benötigten Zeit. Notieren Sie auch Hilfeleistungen: Schaffen Sie die Tätigkeit alleine, benötigen Sie Unterstützung oder übernimmt die Pflegeperson die Aufgabe teilweise bzw. komplett?
Objektivität: Bleiben Sie objektiv. Übertreibungen oder Unterlassungen können die Glaubwürdigkeit Ihres Tagebuchs beeinträchtigen.
Struktur: Eine klare Struktur hilft, die Übersicht zu bewahren. Nutzen Sie vorgefertigte Vorlagen oder erstellen Sie eigene Kategorien basierend auf dem Pflegebedarf.
3. Tipps für das Schreiben und die Selbsteinschätzung
Klare Sprache: Verwenden Sie eine einfache und klare Sprache, um Missverständnisse zu vermeiden.
Ehrlichkeit: Eine ehrliche Einschätzung der Situation ist essenziell, um den tatsächlichen Pflegebedarf darzustellen. Wenn bestimmte Faktoren die Pflege erschweren, schreiben Sie diese individuell auf.
Dokumentation von Zeiten: Notieren Sie, wie lange jede Pflegeaktivität dauert, um einen realistischen Überblick über den Pflegeaufwand zu geben.
Fokus: Erwähnen Sie hauswirtschaftliche Hilfestellungen wie Sspülen oder Wäsche waschen, eine detaillierte Beschreibung ist jedoch nicht nötig. Achten Sie stattdessen auf Kleinigkeiten wie das Zubereiten von Gemüse oder das Einschenken von Getränken.
Dokumentation von Pflegehilfsmitteln: Benötigen Sie Hilfsmittel für behandlungspflegerische Maßnahmen im Pflegealltag, darunter Bettschutzeinlagen, Inkontinenzmaterial und ähnliches, notieren Sie diese.
4. Anpassung an das Begutachtungsinstrument
Orientieren Sie sich bei der Führung des Pflegetagebuchs auch an den Modulen des Begutachtungsinstruments:
Mobilität: Dokumentieren Sie Einschränkungen in der Bewegungsfähigkeit und den Unterstützungsbedarf bei Bewegungen. Eine Abnahme der Mobilität oder zunehmende Sturzgefahr sollte dokumentiert werden.
Kognitive und kommunikative Fähigkeiten: Beschreiben Sie Herausforderungen in der Kommunikation und im kognitiven Bereich. Verschlechterungen der Gedächtnisleistung oder Orientierungslosigkeit sind wichtige Informationen, ebenso Schwierigkeiten in der verbalen oder nonverbalen Kommunikation. Beschreiben Sie genau, welcher Hilfebedarf sich daraus ergibt.
Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: Notieren Sie besondere Verhaltensweisen und wie diese im Alltag bewältigt werden. Plötzliche oder schleichende Veränderungen im Verhalten, wie Aggressivität oder Rückzug, sind bedeutsam. Depressionen, Angstzustände, Schlafprobleme oder andere psychische Veränderungen sollten ebenfalls festgehalten werden.
Selbstversorgung: Halten Sie fest, welche Unterstützung bei der persönlichen Hygiene, bei den Toilettengängen, bei der Ernährung und beim Ankleiden benötigt wird. Probleme beim Schlucken, Appetitlosigkeit oder spezielle Diätanforderungen sind relevant.
Umgang mit krankheitsbedingten Anforderungen: Dokumentieren Sie den Umgang mit Medikamenten und therapeutischen Maßnahmen. Neue oder sich verschlechternde Gesundheitsprobleme und Nebenwirkungen von Medikamenten sollten erfasst werden.
Gestaltung des Alltags und soziale Kontakte: Beschreiben Sie, wie die Person mit Pflegebedarf am sozialen Leben teilnimmt und welche Unterstützung sie hierfür benötigt.
5. Dokumentation des Pflegebedarfs
Tägliche Routine: Erfassen Sie die Routine der Person mit Pflegebedarf, um Muster in der Pflegebedürftigkeit und mögliche Anpassungen der Pflegeplanung zu erkennen.
Reaktion auf Pflege: Beobachten und notieren Sie, wie die Person mit Pflegebedarf auf verschiedene Pflegeleistungen reagiert. Dies kann wertvolle Hinweise für die Anpassung der Pflegemethoden geben.
Tipp: Besonderheiten bei Demenzkranken
Eine demenzspezifische Pflege erfordert besondere Aufmerksamkeit und Sensibilität in der Dokumentation. Demenzkranke haben spezielle Bedürfnisse, die sensibel und mit viel Geduld erfasst und dokumentiert werden sollten. Halten Sie Veränderungen im Verhalten und in der Kommunikation genau fest. Dokumentieren Sie, wie die Krankheit die Fähigkeit zur Selbstversorgung und zur Teilnahme am sozialen Leben beeinflusst.
Erschwerende Faktoren im Pflegealltag
Im Pflegealltag können verschiedene Faktoren die Betreuung erschweren, die Sie im Pflegetagebuch dokumentieren sollten:
- Körpergewicht über 80 Kilo
- Versteifung der Arm- und/oder Beingelenke
- Unkontrollierte Bewegungen
- Schluckstörungen
- Stark eingeschränktes Hör- oder Sehvermögen
- Aufwendige Hilfsmittel bzw. Pflegeverrichtungen, die von mehreren Personen ausgeführt werden müssen
- Schwierige räumliche Verhältnisse, die die Pflege behindern wie enge Räume
- Abwehrverhalten oder fehlende Kooperation von der Person mit Pflegebedarf aufgrund von Demenz, geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung
- Verhinderungen durch die Pflegeperson aufgrund von Terminen
Das Pflegetagebuch als Wegweise für die häusliche Pflege
Das Führen eines Pflegetagebuchs trägt dazu bei, die Qualität der Pflege zu verbessern und die Rechte der Person mit Pflegebedarf sowie der Pflegenden zu stärken.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Pflegetagebuch
Ein Pflegetagebuch ist eine detaillierte Aufzeichnung aller Pflegeaktivitäten, die eine pflegebedürftige Person erhält. Es dokumentiert den täglichen Pflegebedarf und besondere Vorkommnisse.
Ein Pflegetagebuch unterstützt die genaue Dokumentation des Pflegeaufwands. Es unterstützt die Einstufung in Pflegegrade und hilft, den Pflegebedarf während der Begutachtung nachzuweisen.
Pflegende Angehörige oder Pflegepersonen führen zumeist das Pflegetagebuch, um die geleistete Pflege und den Bedarf der Person mit Pflegebedarf zu dokumentieren.
Im Pflegetagebuch werden Art der Hilfeleistungen, besondere Vorkommnisse und Veränderungen im Zustand der pflegebedürftigen Person festgehalten.
Ein Pflegetagebuch ist strukturiert in Abschnitte für persönliche Daten, tägliche Pflegeleistungen, besondere Ereignisse und Veränderungen im Zustand der pflegebedürftigen Person.
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- SoVD-Pflegetagebuch (barrierefrei)
- Pflege-durch-Angehörige.de: Warum es wichtig ist, ein Pflegetagebuch zu führen
- Deutsche Familienversicherung: Das Pflegetagebuch - Hilfe für Pflegende und für die Anerkennung eines Pflegegrades
- Bundesgesundheitsministerium: Pflegestärkungsgesetz (PSG II)
- § 15 SGB XI - Voraussetzungen für die Gewährung von Pflegeleistungen
- Bundesgesundheitsministerium: Pflegebedürftig, was nun?
- Allianz: Pflegetagebuch