Pflegeformen & Pflegearten
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn Sie sich mit der Pflege eines Angehörigen beschäftigen oder sich Gedanken über Ihre eigene Pflege machen, stehen Sie vor einer wichtigen Entscheidung. Die Auswahl der richtigen Pflegeform ist entscheidend für die Lebensqualität einer Person mit Pflegebedarf. In diesem Ratgeber erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Pflegeformen, von ambulant bis vollstationär, und die Bedeutung einer individuellen Pflegeplanung. Wir unterstützen Sie dabei, die passende Pflege für Ihre Liebsten oder für sich selbst zu finden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ambulante Pflege ermöglicht Pflegebedürftigen, mit der Unterstützung durch Angehörige oder professionelle Dienste im eigenen Zuhause zu bleiben.
- Teilstationäre Pflege, wie Tages- und Nachtpflege, bietet flexible Betreuungsmöglichkeiten für Pflegebedürftige und Entlastung für pflegende Angehörige.
- Vollstationäre Pflege in Einrichtungen wie Pflegeheimen gewährleistet rund um die Uhr Betreuung für Personen mit hohem Pflegebedarf.
- Alternative Wohnformen, wie betreutes Wohnen, Senioren-WGs und Mehrgenerationenhäuser, fördern Selbstständigkeit und sozialen Austausch, bieten aber auch individuelle Unterstützung in unterschiedlichen Formen an.
- Spezialisierte Pflegeformen, darunter Palliativ- und Demenzpflege, adressieren spezifische Bedürfnisse und verbessern die Lebensqualität betroffener Personen.
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Pflegeformen in Deutschland
Die Pflegeformen gliedern sich in häusliche Langzeitpflege, teilstationäre und vollstationäre Langzeitpflege sowie temporäre Pflegearten. Die häusliche Pflege, bei der Pflegende ihre Angehörigen zu Hause versorgen, steht oft an erster Stelle. Bei steigendem Pflegebedarf können teilstationäre Angebote wie Tages- oder Nachtpflege unterstützen. In Fällen, wo eine umfassende Betreuung rund um die Uhr benötigt wird, kommt die vollstationäre Pflege in Betracht.
Mithilfe der unterschiedlichen Pflegeformen können der Komfort und der Pflegebedarf individuell gedeckt werden, um die Selbständigkeit von Personen mit Pflegebedarf so lange wie möglich zu erhalten. Ein Pflegebedarf bzw. Pflegebedürftigkeit tritt auf, wenn Menschen aufgrund von Krankheit oder Behinderung in ihren alltäglichen Verrichtungen dauerhaft eingeschränkt sind. Das Sozialgesetzbuch (SGB XI) definiert Pflegebedürftigkeit als einen Zustand, bei dem Personen für gewöhnliche und regelmäßige Aufgaben des täglichen Lebens Hilfe benötigen.
Pflegebedürftig im Sinne dieses Buches sind Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen. Es muss sich um Personen handeln, die körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen nicht selbständig kompensieren oder bewältigen können.” - Bundesamt für Justiz
Zur Ermittlung des Pflegebedarfs existieren fünf Pflegegrade. Diese reichen von geringfügigen Beeinträchtigungen der Selbständigkeit (Pflegegrad 1) bis zu schwerster Beeinträchtigung mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung (Pflegegrad 5). Jeder Pflegegrad ist mit spezifischen Leistungen verbunden, die sich auch auf die Auswahl der Pflegeformen auswirken.
Die verschiedenen Pflegeformen im Überblick
Eine passende Pflegeform auszuwählen, ist entscheidend für die Lebensqualität von Personen mit Pflegebedarf. Die folgende Übersicht der verschiedenen Pflegeformen könnte Ihnen die Entscheidung erleichter.
Pflegeform | Beschreibung |
---|---|
Ambulante Langzeitpflege | Häusliche Pflege durch Angehörige oder professionelle Pflegedienste im eigenen Zuhause. |
Temporäre stationäre Pflege |
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Teilstationäre Pflege | Tages- und Nachtpflege in Pflegeeinrichtungen zur Betreuung während des Tages oder der Nacht. |
Stationäre Langzeitpflege |
Dauerhafte Unterbringung und Pflege in Altenwohnheimen, Altenheimen, Pflegeheimen, Seniorenheimen, Seniorenresidenzen oder Seniorenstiften. |
Weitere Pflegeformen |
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Die ambulante Langzeitpflege zu Hause
Die ambulante Langzeitpflege zu Hause stellt die wichtigste Säule der Pflege dar. Sie ermöglicht Ihnen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben und gewährleiste ein Höchstmaß an Lebensqualität zu.
Diese Pflegeform erfordert jedoch ein hohes Maß an Engagement und Flexibilität von den pflegenden Angehörigen. Die Herausforderungen reichen von der Bewältigung täglicher Pflegeaufgaben bis hin zur Koordination medizinischer Termine und der Anpassung des Wohnraums an die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen.
Vorteile der häuslichen Langzeitpflege:
- Vertraute Umgebung, die Sicherheit und Komfort bietet.
- Individuelle, auf die Bedürfnisse zugeschnittene Pflege.
- Förderung der Unabhängigkeit und Teilhabe am sozialen Leben.
Nachteile der häuslichen Langzeitpflege:
- Hohe emotionale und physische Belastung für pflegende Angehörige.
- Mögliche Isolation von Personen mit Pflegebedarf und Pflegenden.
- Grenzen bei der Versorgung schwerster Pflegefälle.
Kostenlose Pflegekurse
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Die Rolle der Angehörigen
Pflegende Angehörige spielen eine zentrale Rolle in der ambulanten Pflege. Sie sind nicht nur für die körperliche Betreuung zuständig, sondern bieten Ihnen auch emotionale Unterstützung und Sicherheit. Die Verantwortung kann allerdings zu einer erheblichen Belastung werden, sowohl emotional als auch physisch. Daher ist es wichtig, dass Angehörige auch auf ihre eigene Gesundheit achten und Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen.
Unterstützung durch Pflegedienste und Pflegefachkräfte
Ambulante Pflegedienste und -fachkräfte bieten Ihnen fachliche Unterstützung, sie ergänzen oder ersetzen die Pflege der Angehörigen und beraten Sie in Pflegefragen. Wenn Sie mindestens Pflegegrad 2 haben, können Sie finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse anfordern und Pflegesachleistungen erhalten. Dazu zählen körperbezogene Pflegemaßnahmen und pflegerische Betreuungsmaßnahmen, aber auch die Unterstützung bei der Haushaltsführung.
- Pflegegrad 1: Keinen Anspruch
- Pflegegrad 2: 761 Euro / Monat
- Pflegegrad 3: 1.432 Euro / Monat
- Pflegegrad 4: 1.778 Euro / Monat
- Pflegegrad 5: 2.200 Euro / Monat
Haushaltshilfen als Entlastung im Alltag
Wenn Sie zusätzliche Unterstützung im Haushalt benötigen, können Sie eine Haushaltshilfe engagieren. Eine Haushaltshilfe entlastet Sie bei alltäglichen Aufgaben wie Reinigung, Einkaufen und Kochen. Haben Sie einen der fünf Pflegegrade, erhalten Sie hierfür ebenfalls finanzielle Unterstützung in Form des Entlastungsbetrags. Personen mit Pflegebedarf können monatlich bis zu 125 Euro für haushaltsnahe Dienstleistungen, z.B. eine Haushaltshilfe, verwenden.
Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch 24h-Pflegekräfte
Eine 24-Stunden-Pflegekraft ist keine professionelle Fachkraft, sondern eine private Betreuungskraft. Bei der 24h-Pflege lebt die Pflegekraft oftmals im Haushalt der Person mit Pflegebedarf. Sie bietet durchgehende Betreuung und übernimmt hauswirtschaftliche Tätigkeiten, die Grundpflege und weitere Betreuungsdienste. Die 24h-Pflege ist besonders geeignet für Personen mit hohem Pflegebedarf, wenn pflegende Angehörige, Pflegedienste und teilstationäre Pflegeangebote nicht mehr ausreichen.
Bei Pflegegrad 2 bis 5 können Sie die 24h-Pflegekraft mithilfe des Pflegegelds finanzieren:
- Pflegegrad 1: Keinen Anspruch
- Pflegegrad 2: 332 Euro / Monat
- Pflegegrad 3: 573 Euro / Monat
- Pflegegrad 4: 765 Euro / Monat
- Pflegegrad 5: 947 Euro / Monat
Da die 24h-Pflege nicht als professionelle Pflege gilt, stellt die Pflegekasse keine entsprechende Geldleistung zur Verfügung.
Legen Sie ein Pflegetagebuch
In einem Pflegetagebuch dokumentieren Sie den täglichen Pflegebedarf und verdeutlicht die Notwendigkeit eines Pflegegrads gegenüber der Pflegekasse und der medizinischen Begutachtung. Erfahren Sie mehr in unserem Ratgeber.
Temporäre stationäre Pflege
Die temporäre stationäre Pflege bietet Personen mit Pflegebedarf und ihren Angehörigen flexible Unterstützungsmöglichkeiten bei besonderer Belastung oder akuter medizinischer Notwendigkeit.
Kurzzeitpflege: Temporäre Entlastung für Pflegende und Pflegebedürftige
Die Kurzzeitpflege dient der vorübergehenden, geplanten Unterbringung und Pflege in einer stationären Pflegeeinrichtung. Sie kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn die häusliche Pflege vorübergehend nicht oder nur teilweise sichergestellt werden kann. Dies ist der Fall, wenn nach einem Krankenhausaufenthalt aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung die Rückkehr nach Hause noch nicht möglich ist oder Pflegende verhindert sind.
Vorteile der Kurzzeitpflege:
- Entlastung für pflegende Angehörige
- Professionelle Pflege und Betreuung
- Möglichkeit zur Erholung und Stabilisierung für Personen mit Pflegebedarf
- Ermöglicht die Vorbereitung auf eine Rückkehr nach Hause
Nachteile der Kurzzeitpflege:
- Begrenzte Verfügbarkeit von Plätzen
- Eingewöhnung in eine neue Umgebung
- Temporäre Lösung, die Planung voraussetzt
Wenn Sie Pflegegrad 2 bis 5 haben, übernimmt die Pflegekasse Ihre Kurzzeitpflege für maximal acht Wochen pro Jahr und bis maximal 1.774 Euro. Personen mit Pflegegrad 1 oder keinem Pflegegrad können die Leistung dagegen bei Ihrer Krankenkasse beantragen, da kein Anspruch bei der Pflegekasse besteht.
Akutpflege: Spezialisierte Betreuung in Notfällen
Die Akutpflege bezeichnet die stationäre Aufnahme von Personen, die aufgrund akuter medizinischer Zustände eine sofortige und intensive Betreuung benötigen. Sie wird in Krankenhäusern oder spezialisierten Pflegeeinrichtungen angeboten und ist auf die kurzfristige Behandlung und Stabilisierung des Gesundheitszustands ausgerichtet. Ein Pflegegrad ist keine Voraussetzung, diese Leistung zu erhalten.
Vorteile der Akutpflege:
- Sofortige medizinische Versorgung und Überwachung
- Zugang zu spezialisierten Pflegekräften und Therapien
- Kurzfristige Lösung für akute Gesundheitsprobleme
Nachteile der Akutpflege:
- Stress durch die Notfallsituation und Krankenhausaufenthalt
- Fokus auf medizinische Versorgung, weniger auf langfristige Pflegebedürfnisse
- Übergang in eine andere Pflegeform kann erforderlich sein
Ratgeber: Pflegevollmachten und Patientenverfügung
Erfahren Sie mehr, wie man eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung erstellt, um festzulegen, wer in bestimmten Lebenssituationen Entscheidungen treffen darf.
Unterstützung durch teilstationäre Pflege
Teilstationäre Pflegeangebote wie Tages- und Nachtpflege sind eine Ergänzung zur häuslichen Pflege und verbinden professionelle Pflege und Betreuung mit dem Verbleib in der eigenen häuslichen Umgebung. Diese Pflegeformen ermöglichen es Personen mit Pflegebedarf, tagsüber oder nachts professionelle Unterstützung zu erhalten, während sie weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung leben.
Personen mit einem Pflegegrad erhalten finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse, wenn Tages- und Nachtpflege in Anspruch genommen werden. Mit Ausnahme von Pflegegrad 1, da Personen mit diesem Pflegegrad am meisten selbständig sind.
- Pflegegrad 1: Kein Anspruch
- Pflegegrad 2: 689 Euro / Monat
- Pflegegrad 3: 1.298 Euro / Monat
- Pflegegrad 4: 1.612 Euro / Monat
- Pflegegrad 5: 1.995 Euro / Monat
Tagespflege: Entlastung im Alltag
Die Tagespflege richtet sich an Personen, die tagsüber Betreuung und Unterstützung benötigen, abends und nachts jedoch zu Hause bei ihren Familien sein können. Sie ist besonders vorteilhaft für Personen mit Pflegebedarf, deren Angehörige berufstätig sind oder die tagsüber nicht alleine gelassen werden können.
Vorteile der Tagespflege:
- Entlastung für pflegende Angehörige
- Soziale Interaktion und Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten
- Strukturierter Tagesablauf und professionelle Pflege
Nachteile der Tagespflege:
- Eingewöhnung in die neue Umgebung und Tagesstruktur
- Kostenbeteiligung je nach Pflegegrad und individuellem Bedarf
Nachtpflege: Sicherheit und Ruhe in der Nacht
Nachtpflege bietet eine Lösung für Menschen, die nachts Betreuung oder spezielle medizinische Versorgung benötigen. Sie richtet sich an Personen mit Pflegebedarf, die tagsüber zu Hause sind und Pflege erhalten, nachts jedoch alleine sind oder deren Pflegebedarf nachts jedoch eine professionelle Überwachung erfordert.
Vorteile der Nachtpflege:
- Sicherheit und medizinische Überwachung in der Nacht
- Entlastung für Angehörige, die sich nachts erholen können
- Professionelle Pflegekräfte gewährleisten eine angemessene Versorgung
Nachteide der Nachtpflege
- Trennung von der gewohnten Umgebung während der Nacht
- Notwendigkeit der Anpassung an die Umgebung der Pflegeeinrichtung
- Organisatorischer Aufwand für die Abstimmung der Pflegezeiten
Vollstationäre Langzeitpflege
Bei einem hohen Pflegebedarf und wenn die häusliche Pflege nicht ausreicht, können Pflege und Unterkunft in einer vollstationären Pflegeeinrichtung in Anspruch genommen werden.
Ebenso können Sie ohne Pflegegrad in eine vollstationäre Einrichtung ziehen, wenn Sie keine häusliche Unterstützung haben oder sich komfortabler in einem Heim fühlen. Sämtliche Kosten werden dann von Ihnen getragen. Die Entscheidung für eine vollstationäre Langzeitpflege ist ein bedeutender Schritt für Personen mit Pflegebedarf und ihre Familien. Ziel ist es, ein neues Zuhause zu finden, in dem rund um die Uhr Betreuung und Pflege gewährleistet sind. Die Wahl der richtigen Einrichtung ist relevant, um Lebensqualität und Wohlbefinden im Alter zu sichern.
Kriterien für die Wahl einer Einrichtung
Bei der Auswahl einer vollstationären Pflegeeinrichtung sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden:
- Pflegequalität und -umfang: Qualität der Pflegeleistungen, Qualifikation des Personals.
- Standort: Nähe zu Familie und Freunden, Anbindung an die Gemeinde.
- Lebensqualität: Angebote zur Freizeitgestaltung, Möglichkeit zur Teilnahme am sozialen Leben.
- Kosten: Transparenz der Kosten, Abdeckung durch Pflegeversicherung.
Altenwohnheim
Altenwohnheime bieten älteren Menschen die Möglichkeit, selbständig in einer betreuten Umgebung zu leben. Die Bewohner leben in eigenen Wohnungen und können bei Bedarf verschiedene Serviceleistungen in Anspruch nehmen. Diese Einrichtungen sind ideal für Menschen, die noch relativ selbständig sind, aber den Komfort einer Gemeinschaft und die Sicherheit von verfügbaren Pflegeleistungen schätzen.
- Vorteile: Selbstständigkeit, Gemeinschaftsaktivitäten, Sicherheit durch verfügbare Pflegeleistungen.
- Nachteile: Begrenztes Angebot an Pflegeleistungen, falls der Pflegebedarf steigt.
Altenheim
Altenheime bieten neben Unterkunft auch Verpflegung, Betreuung und Freizeitaktivitäten. Sie richten sich an ältere Menschen, die im Alltag Unterstützung benötigen. Altenheime legen Wert auf soziale Interaktion und bieten ein umfangreiches Betreuungsangebot, das auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner abgestimmt ist.
- Vorteile: Umfassende Betreuung, Förderung der sozialen Interaktion, vielfältige Freizeitangebote, strukturierte Tagesabläufe.
- Nachteile: Weniger individuelle Freiheiten und Privatsphäre im Vergleich zum selbständigen Wohnen.
Pflegeheim
Pflegeheime sind auf die Betreuung von Personen mit hohem Pflegebedarf spezialisiert. Sie bieten rund um die Uhr professionelle Pflege und Unterstützung. Pflegeheime sind für Personen mit Pflegebedarf gedacht, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes eine kontinuierliche Pflege benötigen, die zu Hause nicht gewährleistet werden kann.
- Vorteile: Professionelle Pflege rund um die Uhr, Anpassung an den Gesundheitszustand, Entlastung für Familienangehörige.
- Nachteile: Geringere Privatsphäre, Anpassung an die Strukturen der Einrichtung, Fokus auf Pflege kann die individuelle Lebensgestaltung einschränken.
Die Pflegekasse übernimmt ab Pflegegrad 2 die Kosten für Pflege- und Betreuungsmaßnahmen, Unterkunft und Verpflegung wird von Ihnen übernommen:
- Pflegegrad 1: Kein Anspruch
- Pflegegrad 2: 770 Euro / Monat
- Pflegegrad 3: 1.262 Euro / Monat
- Pflegegrad 4: 1.775 Euro / Monat
- Pflegegrad 5: 2.005 Euro / Monat
Seniorenheim, Seniorenresidenz oder Seniorenstift
Diese Einrichtungen bieten ein gehobenes Wohn- und Betreuungskonzept. Seniorenresidenzen und Seniorenstifte zeichnen sich durch eine hochwertige Ausstattung in Wohnungsform und ein breites Angebot an Serviceleistungen aus. Sie richten sich an Senioren, die Wert auf Komfort, individuelle Freiheiten und ein aktives Gemeinschaftsleben legen.
- Vorteile: Hochwertige Ausstattung, vielfältige Service- und Freizeitangebote, individuelle Betreuung.
- Nachteile: Höhere Kosten im Vergleich zu anderen Einrichtungen.
Ratgeber: Stationäre Pflege
Erfahren Sie mehr über die Auswahl und Nutzung von stationären Pflegeeinrichtungen für Menschen, die aufgrund ihres Alters oder gesundheitlicher Beeinträchtigungen nicht mehr selbstständig leben können.
Moderne Pflegeformen: Alternativen im Alter
Neben den traditionellen Pflegeeinrichtungen gibt es alternative Wohnformen, die sowohl Selbständigkeit als auch Gemeinschaft fördern. Ein Pflegegrad ist keine Voraussetzung, bietet aber vor allem für Pflege-WGs finanzielle Unterstützung.
Betreutes Wohnen
Betreutes Wohnen bietet älteren Menschen die Möglichkeit, in einer eigenen Wohnung zu leben, dabei jedoch Zugang zu Betreuungs- und Hilfsangeboten durch eine Haushalts- oder Organisationshilfe zu haben. Diese Wohnform eignet sich besonders für Personen, die noch relativ selbstständig sind, aber Sicherheit durch verfügbare Unterstützung wünschen.
Vorteile
- Selbstständiges Wohnen mit Sicherheitsnetz.
- Individuell buchbare Service- und Pflegeleistungen.
- Gemeinschaftliche Angebote fördern soziale Kontakte.
Nachteile
- Kosten für zusätzliche Dienstleistungen können hoch sein.
- Je nach Anbieter können die verfügbaren Services variieren.
Senioren-WG oder Pflege-WG
Senioren-WGs sind eine immer beliebtere Wohnform, bei der ältere Menschen mit und ohne Pflegebedarf zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen. Sie bieten eine Alternative zum Alleinwohnen und fördern die Gemeinschaft und soziale Interaktion.
Pflege-WGs mit Personen mit Pflegebedarf gelten als ambulant betreute Wohngruppen und erhalten Unterstützung von der Pflegekasse. Unabhängig vom Pflegegrad erhalten Sie einen Zuschuss von 214 Euro, mit denen Sie Betreuungsdienstleistungen durch eine Haushaltshilfe finanzieren können. Wenn Sie planen, selber eine Pflege-WG zu gründen, fördert die Pflegekasse eine Neugründung mit einmalig 2.500 Euro.
Vorteile:
- Gemeinschaftliches Wohnen reduziert Isolation.
- Kosten für Wohnraum und Lebenshaltung können geteilt werden.
- Flexibilität in der Organisation von Pflege und Alltagshilfen.
Nachteile:
- Notwendigkeit, sich auf Mitbewohner und gemeinsame Regeln einzustellen.
- Auswahl geeigneter Mitbewohner kann herausfordernd sein.
Mehrgenerationenhaus
Mehrgenerationenhäuser bieten ein Wohnkonzept, bei dem Menschen verschiedenen Alters unter einem Dach leben und sich gegenseitig unterstützen. Sie zielen darauf ab, den Austausch zwischen den Generationen zu fördern und eine lebendige Gemeinschaft zu schaffen.
Vorteile:
- Förderung des sozialen Austauschs und gegenseitiger Unterstützung.
- Vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und gegenseitigem Lernen.
- Stärkung des Zusammenhalts und der sozialen Kompetenz.
Nachteile
- Notwendigkeit, sich auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten unterschiedlicher Generationen einzustellen.
- Organisation und Kommunikation innerhalb der Gemeinschaft können anspruchsvoll sein.
Ratgeber: Häusliche Pflege verstehen und umsetzen
Dieser Ratgeber informiert über die häusliche Pflege, die sowohl von Angehörigen als auch von professionellen Pflegediensten durchgeführt werden kann.
Spezialisierte Pflegeformen
Daneben gibt es spezialisierte Pflegearten, die auf die Bedürfnisse bestimmter Pflegegruppen zugeschnitten sind. Dazu gehören die Palliativpflege, Hospizpflege und Demenzpflege.
- Palliativpflege konzentriert sich darauf, Schmerzen und andere belastende Symptome bei schwerkranken Patienten zu lindern. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern, indem sie körperlichen, psychischen und spirituellen Beistand leistet. Sie ist nicht auf die Heilung ausgerichtet, sondern auf das Wohlbefinden und die Unterstützung der Betroffenen und ihrer Familien.
- Hospizpflege ist eine Form der Palliativversorgung, die sich an Menschen in der letzten Phase ihres Lebens richtet. Sie bietet umfassende Betreuung, die darauf abzielt, den Patienten ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen. Hospizdienste legen großen Wert auf die emotionale Unterstützung und die Begleitung der Angehörigen.
- Demenzpflege adressiert die spezifischen Herausforderungen, die mit Demenzerkrankungen einhergehen. Diese Pflegeform bietet strukturierte Betreuung, die darauf abzielt, Verwirrung und Unruhe bei Personen mit Demenz zu minimieren und gleichzeitig ein sicheres und anregendes Umfeld zu schaffen.
Vielfalt in der Pflege
Die Wahl der richtigen Pflegeform ist entscheidend für die Lebensqualität von Pflegebedürftigen. Von ambulanter bis spezialisierter Pflege bieten diverse Optionen individuelle Unterstützung und fördern Wohlbefinden und Selbstständigkeit.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Pflegeformen
Es gibt ambulante, teilstationäre, temporäre stationäre und vollstationäre Langzeit- bzw. Kurzzeitpflege sowie spezialisierte und alternative Wohnformen.
Ambulante Langzeitpflege ermöglicht Personen mit Pflegebedarf, in ihrem eigenen Zuhause zu bleiben, unterstützt durch professionelle Pflegedienste oder Angehörige.
Temporäre stationäre Pflege bezeichnet vorübergehende Pflege in einer Einrichtung, etwa für Erholungsphasen nach Krankenhausaufenthalten.
Teilstationäre Pflege, wie Tages- oder Nachtpflege, bietet Betreuung und Pflege während bestimmter Tages- oder Nachtzeiten.
Tagespflege findet nur tagsüber statt, während Kurzzeitpflege eine vorübergehende vollstationäre Betreuung für einen begrenzten Zeitraum bietet.
Vollstationäre Langzeitpflege bedeutet dauerhafte Unterbringung und Pflege in einer Einrichtung mit rund um die Uhr Betreuung.
Zu den Möglichkeiten zählen Pflegeheime, Altenheime, Altenwohnheime Seniorenstifte bzw. -residenzen oder -heime.
Dafür steht ClaraVital:
Wir verstehen private Pflegesituationen. Wir bieten Produktberatung und Bestellung nach Wunsch: online, telefonisch oder per Post. Wir begleiten unsere Kundinnen und Kunden seit über 10 Jahren auf ihrem individuellen Weg, um ihnen den Alltag ein wenig zu erleichtern. Unser Ziel ist es, Menschen zu unterstützen, selbstbestimmt zu leben und die Selbständigkeit lange zu erhalten.
Wenn Sie weitere Fragen haben, sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich für Sie da. Telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 08:00 und 18:00 Uhr unter 040 2286 123-0 (zum Ortstarif). Selbstverständlich beantworten wir Ihre Fragen auch per Mail unter info@claravital.de.
- § 14 SGB XI - Begriff der Pflegebedürftigkeit
- § 3 SGB XI - Vorrang der häuslichen Pflege
- Bundesgesundheitsministerium: Pflegebedürftigkeit
- § 15 SGB XI - Voraussetzungen für die Gewährung von Pflegeleistungen
- PflegePlus: Pflegeformen
- AOK: Pflegeformen in Deutschland
- Bundesgesundheitsministerium: Pflege zu Hause
- Bundesgesundheitsministerium: Pflegedienst und Pflegesachleistungen
- Verbraucherzentrale: Haushaltshilfe - Die Pflege mit haushaltsnahen Dienstleistungen ergänzen
- Bundesgesundheitsministerium: Kurzzeitpflege
- Pflege durch Angehörige: Kurzzeitpflege ohne Pflegegrad
- Bundesgesundheitsministerium: Tagespflege und Nachtpflege
- Caritas: Teilstationäre Pflege
- Caritas: Vollstationäre Pflege
- Bundesgesundheitsministerium: Pflege im Heim
- Wohnen im Alter: Seniorenresidenz
- Bundesgesundheitsministerium: Alternative Wohnformen
- Verbraucherzentrale: Betreutes Wohnen - Eine Alternative fürs Wohnen im Alter
- Pflegehilfe: Senioren-WG
- Bundesgesundheitsministerium: Palliativversorgung
- AOK: Palliativpflege und Hospiz
- Mit Pflege leben: Pflege bei Demenz