Schlaganfall – Das Krankheitsbild
Was ist ein Schlaganfall?
Unter dem Begriff Schlaganfall (auch „Hirninfakt“ oder „Hirninsult“) ordnen sich viele Erscheinungsbilder ein. Allgemein versteht man unter einem Schlaganfall eine plötzliche Minderdurchblutung des Gehirns, welche zu einer Unterversorgung der betroffenen Hirnareale sowie der beteiligten Versorgungszentren führt.
Dieser lässt sich in zwei verschiedene Formen unterteilen.
- Der „hämorrhagische“ Infarkt verursacht eine Blutung im Gehirn, da ein dem Hirn zuführendes Blutgefäß platzt. In der Folge kommt es zu Einblutungen in das umliegenden Gewebe, mit der Gefahr des Unterganges bzw. der Schädigung.
- Der „ischämische“ Infarkt beschreibt den Großteil der Svchlaganfälle (ca. 80 %). Hierbei kommt es zu einer Unterbrechung der Versorgung auf Grund eines Thrombus oder Embolus. Dies führt zu einer lokalen Verstopfung des betroffenen Blutgefäßes. Hieraus resultiert eine Minderversorgung umliegender Hirnareale
Zahlen, Daten & Fakten zu der Indikation Schlaganfall
Laut Angaben der Deutschen Schlaganfall-Hilfe kommt es jährlich zu ca. 270.000 Schlaganfällen in Deutschland, wovon um die 200.000 Schlaganfälle Erstschlaganfälle sind. Etwa 20% aller Schlaganfälle führen innerhalb der ersten vier Wochen zum Versterben des Patienten, in 37% der Fälle dauert dies bis zu einem Jahr. Diese Zahlen machen den Schlaganfall zur dritthäufigsten Todesursache in Deutschland nach Krebs und Herzerkrankungen. Bei ca. 50% aller Schlaganfallpatienten lässt sich nach einem Jahr eine dauerhafte Behinderung feststellen, was dazu führt, dass die Betroffenen auf fremde Hilfe angewiesen sind. Der Schlaganfall ist dadurch der hauptsächliche Grund für Pflegebedürftigkeit im Erwachsenenalter. In Deutschland sind knapp eine Millionen Menschen von den Folgen eines Schlaganfalls betroffen. Es ist zu erwarten, dass die Zahl der Schlaganfallpatienten, auf Grund der sich verändernden Altersstruktur und der dadurch immer älter werdenden Bevölkerung, in den kommenden 20 Jahren deutlich ansteigen wird. Personen ab dem 60. Lebensjahr weisen ein erhöhtes Risko auf, jedoch kann ein Schlaganfall jeden treffen, sogar Säuglinge.
Was sind die Risikofaktoren eines Schlaganfalls?
Es spielen mehrere Faktoren neben dem Alter und der genetischen Veranlagung (Vererbung) eine Rolle, die das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden erhöhen. Folgende Faktoren erhöhen das Schlaganfallrisiko:
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Herzkrankheiten (z.B. Vorhofflimmern)
- Übergewicht
- mangelnde Bewegung
- zu hoher Alkohol- und Nikotinkonsum
Woran erkennt man, dass man einen Schlaganfall hat?
Folgende Symptome sind Anzeichen für einen Schlaganfall:
- einseitiges Taubheitsgefühl in Arm, Bein oder Gesicht,
- herabhängender Mundwinkel, Lähmung einer Gesichtshälfte
- plötzliche einseitige Lähmung/ Kraftminderung, besonders in Beinen und Armen und ein damit verbundener Kontrollverlust der Extremitäten (z.B. Sturz)
- Sprach- oder Sprechstörungen im Sinne von undeutlichem Sprechen, Wiederholungen von Wörtern und Silben oder langen Pausen bis hin zum Verlust des Sprechvermögens und des Sprachverständnisses
- Sehstörungen (z.B. verschwommenes/ doppeltes/ eingeschränktes Sehen) bis hin zur (temporären) Erblindung
- Wahrnehmungsstörungen (es wird nur noch eine Körperhälfte aktiv wahrgenommen)
- eingeschränkte Fähigkeit Gegenstände richtig zu benennen oder sinnvoll mit diesen zu hantieren
- plötzliche Gleichgewichtsstörungen und Schwindel
- starke Kopfschmerzen (schlagartiges Auftreten, sind meist kaum zu ertragen)
- Bewusstlosigkeit
Was sind die Folgen eines Schlaganfalls?
Die Folgen, die am häufigsten auftreten, sind einseitige Lähmungen und Taubheitsgefühle insbesondere in Armen und Beinen, ein hängender Mundwinkel, Sprach- und/ oder Sprechstörungen, Sehstörungen, Schluckstörungen, Gleichgewichtsstörungen und Schwindel sowie Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen.
Die Symptome eines Schlaganfalles können sich in unterschiedlichster Ausprägung zeigen. Es müssen nicht alle der oben beschriebenen Symptome gleichzeitig bei einem Schlaganfall auftreten. Sie können auch isoliert vorkommen, so dass ein plötzlich auftretender hängender Mundwinkel oder ein einseitiges Taubheitsgefühl des Armes Anzeichen für einen Schlaganfall sein können.
Ein Schlaganfall ist ein Notfall! Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass sobald der geringste Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, SOFORT ein Krankenwagen gerufen wird. Im Falle eines Schlaganfalles zählt jede Minute, so dass schnelles Handeln erforderlich ist. Die Folgen eines Schlaganfalles, wie z.B. Lähmungserscheinungen oder Sprachstörungen, lassen sich bei schnellem Handeln mit höherer Wahrscheinlichkeit deutlich reduzieren.
Erleidet man einen Schlaganfall, so können z.B. Lähmungserscheinungen oder Sprachstörungen den Alltag deutlich beeinflussen. Auch neuropsychologische Einschränkungen wie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen sowie eine post-stroke Depression (eine Depression mit Antriebslosigkeit nach einem Schlaganfall) können die Folge sein.
Wie werden die Betroffenen rehabilitiert?
Nach der Akutbehandlung des Schlaganfalls liegt der Fokus darauf, den Patienten wieder fit für den Alltag zu machen. Dies geschieht in der Regel durch umfangreiche Rehabilitationsmaßnahmen. So versuchen Physiotherapeuten und Ergotherapeuten dem Betroffen durch intensives Training zu helfen, die Mobilität und Selbständigkeit im Alltag zu verbessern, Fehlhaltungen entgegenzuwirken und mögliche Kompensationsstrategien zu erarbeiten. Die logopädische Behandlung umfasst eine Wiederherstellung und Verbesserung der Sprache und des Sprechens. Ebenso diagnostizieren und behandeln Logopäden durch den Schlaganfall resultierende Schluckstörungen.
Drei Tipps zum Umgang mit Betroffenen:
Ein Schlaganfall kann dazu führen, dass das Leben des Betroffenen und der Angehörigen von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt wird. Plötzlich kann eine Ihnen sehr vertraute Person nicht mehr normal kommunizieren und ist körperlich eingeschränkt. Wie gehen Sie als Angehörige/r am besten damit um?
- Unterstützen Sie den Betroffenen mit Geduld und Ermutigung.
- Unterhalten Sie sich weiterhin mit ihm wie mit einem normalen Erwachsenen. Denn auch wenn seine Ausdrucksfähigkeit beeinträchtigt ist, kann der Verstand noch voll in Takt sein.
- Versuchen Sie NICHT dem Betroffenen jeden Handgriff abzunehmen, denn dies hindert ihn daran sich in seinen alltäglichen Fähigkeiten zu verbessern. Nur regelmäßiges Üben im Alltag hilft dabei, verlorene Fähigkeiten wiederzustellen.
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Für weitere Informationen rund um das Thema Schlaganfall besuchen Sie gerne das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema
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