Erkrankungen der Venen – Symptome und Behandlung
Laut Robert Koch Institut sind rund 20 Millionen Menschen allein in Deutschland von schwerwiegenderen Symptomen chronischer Venenleiden betroffen. Veranlagung und zunehmendes Alter spielen eine Rolle beim Entstehen von Venenerkrankungen. Ein wesentlicher Faktor für die Ausbreitung von Venenkrankheiten ist jedoch unsere bewegungsarme Lebensweise. Deswegen haben auch jüngere Menschen häufig mit Venenproblemen zu kämpfen. Die Symptome sollte man ernst nehmen, denn unbehandelt können Venenleiden zu ernsthaften Komplikationen führen. Kompression durch Stützstrümpfe oder Kompressionsstrümpfe, sogenannte Funktionsstrümpfe, wirkt vorbeugend und ist gleichzeitig die wichtigste medizinische Maßnahme zur Behandlung von Venenerkrankungen.
Venen – Bluttransport zum Herzen
Ca. 85% der gesamten Blutmenge des menschlichen Körpers befinden sich in den Venen und ein Großteil davon in Beinvenen und deren feinsten Verästelungen, den Kapillaren. Die Venenwände sind elastisch, damit diese enorme Blutmenge aufgenommen und auch wieder zum Herzen transportiert werden kann. Der Blutstrom erfolgt durch Bewegung der umgebenden Muskulatur im Zusammenspiel mit dem Öffnen und Schließen der Venenklappen. Venenklappen verhalten sich wie Ventile, die sich öffnen, wenn das Blut nach oben gepumpt wird und sich danach wieder schließen, um den Rückfluss des Blutes zu verhindern. Wird die Muskel-Venen-Pumpe nicht ausreichend betätigt, staut sich das Blut in den Venen. Auf Dauer gibt die Venenwand durch den Druck, den das abgesackte Blut ausübt, immer mehr nach, die Vene weitet sich und die Funktion der Venenklappen ist beeinträchtigt. Der Blutstau und die Überdehnung der Venen setzen sich von den oberflächlichen Venen zu den tiefer liegenden fort. Es kommt zu einer Venenschwäche, die sich zu einem chronischen Leiden entwickeln kann, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Daher sollte so früh wie möglich ein Facharzt aufgesucht werden.
Die Symptome der Venenschwäche
Erste Anzeichen für eine Venenschwäche sind Schweregefühl in den Beinen und häufige Schwellungen. Durch die überdehnten Venenwände und den Rückstau in den Kapillaren tritt vermehrt Flüssigkeit in die umliegenden Gewebe aus und verursacht Ödeme. Sie bilden sich bei Hochlagerung der Beine meist von selbst zurück.
Bleibende Folgen des gestörten Blutflusses sind Krampfadern. Sie sind keineswegs nur ein kosmetisches Problem. Oft gehen sie mit einer Venenentzündung, in deren Verlauf sich ein Blutgerinnsel (Thrombose) in den oberflächlichen Venen bildet, einher. Auch in den tiefer gelegenen Venen können Thrombosen entstehen. Setzt sich ein Thrombus in den Venenklappen fest, werden diese geschädigt. Löst sich ein Blutgerinnsel von der Venenwand, kann es mit dem Blutstrom in die Blutgefäße des Lungenkreislaufs gelangen und dort eine lebensbedrohliche Lungenembolie auslösen.
Als Langzeitfolge einer Venenschwäche können auch die Haut und das Bindegewebe der Beine betroffen sein. Durch den Stau des Blutrückflusses wird das sauerstoffarme, abfallstoffreiche Blut nicht mehr schnell genug abtransportiert. Haut und Gewebe der Beine werden nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und durch die Abbauprodukte noch zusätzlich geschädigt. Im schlimmsten Fall bildet sich ein offenes Hautgeschwür im Unterschenkelbereich, ein sogenanntes Ulcus cruris.
Diagnose und Therapie von Venenschwäche
Bei der ärztlichen Untersuchung werden zunächst die äußeren Erscheinungen wie z.B. Krampfadern, Schwellungen oder Hautveränderungen in Augenschein genommen. Danach werden der Zustand und die Funktion der Venenklappen untersucht und der Blutfluss im venösen System bestimmt.
Je nach Befund stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die, je nach Ausprägung der Venenschwäche, gegebenenfalls kombiniert werden. Zum Einsatz kommen Medikamente, die die Fließfähigkeit des Blutes verbessern oder Ödeme lindern. Tabletten, Cremes und Salben mit pflanzlichen Wirkstoffen stärken die Venenwände. Erfordert ein Ulcus cruris eine Wundbehandlung, muss diese auf jeden Fall ärztlich begleitet und kontrolliert werden. Häufig wird eine Krampfader unterbunden oder entfernt, damit gesunde Venen in der Umgebung deren Funktion übernehmen. Auch defekte Venenklappen können modifiziert werden. Für diese Operationen werden verschiedene Verfahren angewandt. Die Eingriffe werden in der Regel ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Im Mittelpunkt jeder Behandlung von Venenleiden steht jedoch die Kompressionstherapie und das Tragen medizinischer Kompressionsstrümpfe.
In der medizinischen Anwendung haben Kompressionsstrümpfe einen doppelten Nutzen. Verbunden mit anderen medizinischen Maßnahmen sichern Kompressionsstrümpfe Therapieergebnisse und beugen Rückfällen vor. So wird z.B. nach einer Krampfaderbehandlung für eine gewisse Zeit das Tragen von Kompressionsstrümpfen verordnet. Bei einer leichteren Venenschwäche wirken Kompressionsstrümpfe dem Fortschreiten des Leidens entgegen. Sie üben Druck auf die Venen aus und verengen damit die überdehnten Blutgefäße. Nicht geschädigte Venenklappen können sich durch den ausgeübten Druck wieder schließen. Die Druckverteilung der Kompressionsstrümpfe verbessert den Rücktransport des venösen Blutes zum Herz-Lungenkreislauf. Damit wirkt sich das Tragen von Kompressionsstrümpfen auf den gesamten Kreislauf und bestimmte Stoffwechselvorgänge aus. Mit dem Rückfluss des venösen Blutes werden schädliche Stoffwechselprodukte aus Haut und Geweben abtransportiert. In der durch Venenschwäche geschädigten Haut werden Heilungsprozesse in Gang gesetzt und Entzündungen gehen zurück. Der unmittelbar auf das Gewebe ausgeübte Kompressionsdruck verringert zudem den Austritt von Gewebeflüssigkeit aus den Blutgefäßen. Ödeme werden auf diese Weise reduziert und deren Neuentstehung behindert.
Wichtig ist, dass Kompressionsstrümpfe regelmäßig getragen werden. Am besten wirken sie in Verbindung mit Bewegungen der Beinmuskulatur. Medizinische Kompressionsstrümpfe erhalten Sie ausschließlich im Fachhandel, also in Apotheken und Sanitätshäusern und natürlich auch in unserem ClaraVital Onlineshop in der Kategorie Kompressionsstrümpfe.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Hallux Valgus
Ein Hallux valgus kann sich leider nicht von selbst zurückbilden. Es handelt sich hierbei um eine Fehlstellung des großen Zehs, die in den meisten Fällen fortschreitet, wenn sie nicht behandelt wird. Durch frühzeitige Maßnahmen wie das Tragen von orthopädischen Einlagen oder speziellen Hallux-valgus-Schuhen kann das Fortschreiten jedoch verlangsamt oder gestoppt werden.
Bei Hallux valgus sind Schuhe mit einer breiten Zehenbox, weichem Obermaterial und flachem Absatz empfehlenswert. Diese Schuhe sollten ausreichend Platz bieten, um Druckstellen und Reibung zu vermeiden. Spezielle Hallux-valgus-Schuhe oder orthopädische Schuhe können zusätzlich unterstützen, da sie häufig über eine verstärkte Fußgewölbestütze und eine gepolsterte Innensohle verfügen.
Wird ein Hallux valgus nicht behandelt, kann sich die Fehlstellung des großen Zehs weiter verschlimmern. Dies kann zu Schmerzen, Entzündungen und einer verminderten Beweglichkeit des Zehs führen. Im fortgeschrittenen Stadium können auch andere Zehen in Mitleidenschaft gezogen werden, was zu zusätzlichen Beschwerden wie Hammerzehen oder Hühneraugen führen kann. Die Lebensqualität kann dadurch erheblich beeinträchtigt werden.
Ein Hallux valgus kann durch gezielte Übungen nicht vollständig wegtrainiert werden. Allerdings können bestimmte Fußgymnastik-Übungen dazu beitragen, die Muskulatur im Fuß zu stärken, was wiederum das Fortschreiten der Fehlstellung verlangsamen und die Beschwerden lindern kann. Es ist jedoch wichtig, diese Übungen regelmäßig durchzuführen und gegebenenfalls mit anderen Behandlungen zu kombinieren.
Eine Operation wird in der Regel dann empfohlen, wenn konservative Maßnahmen wie das Tragen spezieller Schuhe, Einlagen oder das Durchführen von Übungen nicht mehr ausreichen, um die Schmerzen zu lindern und die Fehlstellung zu korrigieren. Wenn der Hallux valgus zu starken Schmerzen, Entzündungen oder einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit führt, kann eine operative Korrektur in Betracht gezogen werden. Die Entscheidung für eine Operation sollte stets in Absprache mit einer Fachärztin oder einem Facharzt getroffen werden.